Langzeitstudie untersucht psychische Belastung durch Covid-19-Pandemie

PFH sucht Teilnehmende für wissenschaftliche Studie

Bisherige Studien zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zeigen, dass die globale Krisensituation viele Menschen belastet. Ergebnisse einer internationalen Studie unter Leitung der PFH Private Hochschule Göttingen lassen vermuten, dass die psychische Belastung mit zunehmender Dauer der COVID-19-Pandemie steigt. Um zu untersuchen, inwieweit sich der Belastungsgrad im Laufe der anhaltenden Beschränkungen verändert, startet die Abteilung Klinische Psychologie des Fachbereiches Psychologie der PFH jetzt eine vierte Befragung, für die noch Teilnehmende gesucht werden.

Die ca. zwanzigminütige, wissenschaftlich fundierte Umfrage ist unter dem Link: https://umfragen.pfh.de/umfragen/index.php/814951?lang=de  verfügbar. "Wir erhoffen uns durch die nun vierte Befragung weitere Erkenntnisse darüber, inwiefern die Pandemie und die bundesweiten Maßnahmen die Entwicklung psychischer Krankheiten über die Jahre hinweg beeinflussen", so Prof. Dr. Youssef Shiban, Leiter des internationalen Forschungsprojekts und Professor für Klinische Psychologie an der PFH. "Bereits vor der Pandemie gab es mehr Menschen mit hoher psychischer Belastung als das Gesundheitssystem aufnehmen konnte. Diesen Missstand wird die Pandemie nach vielen bisherigen Erkenntnissen weiter anfachen", so Shiban.

Die Auswertungen der im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes durchgeführten ersten drei Befragungen, die vom ersten Lockdown Anfang 2020 bis zum dritten Lockdown Anfang 2021 stattfanden, ergaben eine alarmierend hohe Belastung in Bezug auf Depressionssymptomatik. "Der Anteil an Personen, die schwere Belastungen durch depressive Symptome berichten, war zum zweiten Lockdown mehr als doppelt so hoch als im ersten Lockdown", berichtet Shiban. Auch in den Kategorien Angst-, Zwangs- und Somatisierungssymptomatik zeigten sich Verschlechterungen. "Diese Befunde lassen vermuten, dass die anhaltenden Beschränkungsmaßnahmen die Wahrscheinlichkeit einer verstärkten Belastung insbesondere bei schweren Symptomen erhöhen", sagt Shiban. Zwar könne die Studie keine Aussagen über Diagnosen liefern, sondern lediglich über Symptombelastungen, laut Prof. Shiban belegt vergangene Forschung jedoch, dass nicht-klinische Symptome einen erheblichen Risikofaktor für die Entstehung psychischer Krankheiten darstellen.

Teilnehmer:innen für Online-Studie gesucht
Um zu untersuchen, inwieweit sich der Belastungsgrad im Laufe der anhaltenden Beschränkungen verändert, führt die Forschergruppe jetzt eine weitere Umfrage durch. "Es erscheint wichtig zu untersuchen, wie der Belastungsgrad sich während und nach Lockdowns verändert, um Belastungsfaktoren isolieren zu können und zukünftigen Versorgungsbedarf abzuschätzen“, so Shiban. Freiwillige, die das 18 Lebensjahr vollendet haben,an der Umfrage teilnehmen. Die Bearbeitungszeit beträgt ca. 20 Minuten. "Diese Umfrage ähnelt den vorigen Umfragen sehr, sodass sie dem ein oder anderen bekannt vorkommen wird. Dies sollte jedoch niemanden zurückschrecken, da es unser Ziel ist, die gleichen Informationen zu verschiedenen Zeitpunkten zu erheben", so Shiban. ”Es wäre deshalb schön, wenn möglichst viele Menschen teilnehmen können, um möglichst verlässliche Ergebnisse zu erhalten.”

Link zur Online-Umfrage