„Weiterhin der kleine Tiger in der Hochschullandschaft Niedersachsens“

Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta mit dem HAWK-Preis ausgezeichnet / HAWK vergibt Höchstzahl von 150 Deutschlandstipendien

Alle Deutschlandstipendiat*innen und ihre Fördernden aus Hildesheim, Holzminden und Göttingen. Foto: HAWK Marius Maaseweerd.

Stael Tieteu studiert im Master Präzisionsmaschinenbau und wird durch Niedersachsen Metall Bezirksgruppe Süd e.V. Göttingen gefördert

Anna Maria Werner von der Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH hat den ersten Stipendiaten der Firma, Robin Zuch, kennengelernt, der Wirtschaftsingenieurwesen studiert

Vor rund 200 applaudierenden Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Hochschule hat HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy im Lichthof der HAWK am Standort Holzminden den HAWK-Preis 2022 an Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta verliehen

Vor rund 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Hochschule hat HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy im Lichthof der HAWK am Standort Holzminden den HAWK-Preis 2022 an Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta verliehen. Bei dem Fest wurden auch 150 Deutschlandstipendien an Studierende aus Hildesheim, Holzminden und Göttingen übergeben.

„Gabriele Andretta ist bis heute Vorreiterin an der Spitze der Wissenschaftslandschaft, wenn es um die Belange der Fachhochschulen geht. Sie ist als Landtagsabgeordnete und wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD seit vielen Jahren der Motor der Fortentwicklung von Fachhochschulen und Verfechterin des uneingeschränkten Promotionsrechts“, sagte HAWK-Präsident Hudy in seiner Laudatio. Gabriele Andretta sei zudem eng mit dem HAWK-Standort Göttingen verbunden und habe der Hochschule auch in herausfordernden Zeiten immer den Rücken gestärkt. Präsident Hudy: „Als streitbare, aufrechte Demokratin passt sie sehr gut zu unserer Hochschule.“

Gabriele Andretta kündigte an: „Ich werde die HAWK auch weiterhin begleiten. Fachhochschulen in Niedersachsen sind eine einzige Erfolgsgeschichte – 1971 auf den Weg gebracht. In ihrer politischen Arbeit sei es ihr immer darum gegangen, die Hochschulen für beruflich Qualifizierte ohne Abitur zu öffnen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass sie in ihrer Familie die erste gewesen sei, die studieren konnte. „Unsere Fachhochschulen sind die Motoren auf dem Arbeitsmarkt, sie sind die Zukunftswerkstätten für unsere Unternehmen, sie sichern Fachkräfte in den Regionen – so auch die HAWK.“

Sie habe die Entwicklung der HAWK am Standort Göttingen als Abgeordnete sehr eng begleitet. Ein Beispiel für das Erfolgsmodell HAWK sei der Gesundheitscampus Göttingen, eine Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen. „Scheinbar mühelos haben Sie vermeintlich Gegenläufiges erfolgreich zusammengebunden: praxisbezogene Lehre mit hochkarätiger anwendungsorientierter Forschung, regionale Verankerung mit nationaler Vernetzung und Sichtbarkeit.“

„Ich bin mir sicher, dass die HAWK auch in Zukunft Pionierin und Schrittmacherin in der niedersächsischen Hochschullandschaft sein wird, vielfältig, lebendig menschlich, dass sie weiterhin der kleine Tiger in der Hochschullandschaft Niedersachsens ist. Ich bin sehr gerührt und dankbar für die Auszeichnung mit dem HAWK-Preis“, sagte Gabriele Andretta in ihrer Dankesrede.

 

Deutschlandstipendium an der HAWK: Höchste Zahl an Stipendien ist erreicht

„Wir durften an der HAWK 150 Deutschlandstipendien verleihen, das heißt 150 Biografien junger Menschen einfacher machen –  150 Mal auch Ehrenamt fördern und Studienerfolg sicherstellen“, sagte HAWK-Präsident Hudy beim Festakt in Holzminden, „ich bin sehr froh, dass wir das in dieser großen Zahl können und danke ganz besonders den Fördernden, den Institutionen, den Personen, die dahinter stehen.“ 150 geförderte Stipendien, das zeige eben auch, wie gut die Hochschule in die Regionen Hildesheim, Holzminden und Göttingen vernetzt sei, zu den Unternehmen, aber auch zu den Menschen.

Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Vizepräsident für Forschung und Transfer und für das Deutschlandstipendium zuständig, ist begeistert: „Seit 2011 vergeben wir Deutschlandstipendien und die Zahl ist stetig gestiegen. Die 150 Stipendien dieses Jahr sind ein Wahnsinnserfolg. Aber darauf werden wir uns nicht ausruhen, sondern unsere Anstrengungen, erfolgreiche Abschlüsse zu ermöglichen, weiter ausbauen.“

58 Stipendien gehen an Studierende aus Hildesheim, 55 wurden nach Göttingen vergeben und 37 Studierende aus Holzminden waren stolz und glücklich als sie ihre Urkunden in Händen hielten.

Daniela Zwicker, Koordinatorin des Deutschlandstipendiums an der HAWK: „Der Erfolg des Deutschlandstipendiums an der HAWK zeigt sich auch darin, dass wir seit 2014 mehr als die vom Bund vorgegebene Quote von zwei Prozent der Studierenden fördern können.“

111 Förderer unterstützen in dieser Förderperiode die Studierenden, das sind 57 Unternehmen, 35 Privatpersonen, darunter 19 Alumni, die selbst während ihres Studiums ein Stipendium erhalten haben, acht Vereine und Verbände sowie elf Stiftungen. Die Fördernden stiften für ein Jahr 150 Euro monatlich, weitere 150 Euro werden vom Bund dazugegeben. Eine Auswahlkommission hat die 150 Stipendiat*innen aus 364 Bewerbungen ausgewählt.

 

Stimmen von Stipendiat*innen und Fördernden

Göttingen

Stael Tieteu, Master Präzisionsmaschinenbau, 4. Semester, gefördert durch Niedersachsen Metall Bezirksgruppe Süd e.V. Göttingen

„Für mein Studium bedeutet das Deutschlandstipendium erst einmal eine sehr große Erleichterung. Ich werde ab jetzt weniger arbeiten, um mich besser auf meine Masterarbeit zu konzentrieren.
Ich wohne auch in einem Wohnheim, das nicht zum Studentenwerk gehört. Das bedeutet, wir müssen alle organisatorischen Sachen alleine machen und alle Mitbewohner müssen daran teilnehmen und ich werde auch da mehr Zeit investieren. Das Deutschlandstipendium bedeutet für mich also auch, mehr Zeit für meine Mitmenschen, um im Studentenwohnheim zu helfen.

Ich habe meinen Förderer heute bei der Vergabe kennengelernt. Das war sehr nett und wir bleiben in Kontakt. Fachlich passt es sehr gut mit meinem Studium zusammen. Wir wollen einen Termin vereinbaren und dann werde ich noch mehr erfahren.“

 

Göttingen

Anna Maria Werner, Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH

„Wir haben uns dieses Jahr das erste Mal dazu entschieden, mit der HAWK ein Förderprogramm einzugehen. Fachkräftemangel besteht auch bei uns und wir möchten einfach die Chance nutzen, Studierende für unseren Standort zu gewinnen.

Wir haben uns auch schon ausgetauscht, das war sehr gut. Und ich finde auch das Treffen hier ist auf jeden Fall sehr sinnvoll, dass man heute einen Austausch hat und einfach ein Gesicht vor Augen hat. Und dann freuen wir uns jetzt auf die kommende Zeit zusammen.“

Robin Zuch, Wirtschaftsingenieurwesen, 5. Semester, Stipendiat bei Smurfit Kappa Herzberg Solid Board GmbH

Das Deutschlandstipendium bedeutet für mich einmal natürlich eine finanzielle Entlastung, aber zum anderen auch ein Netzwerk aufzubauen, Leute kennenzulernen und auch für das spätere Berufsleben dann weitere Kontakte zu knüpfen.“

Hildesheim

Tobias Zepp, Pollmeister Massivholz GmbH & Co KG:

„Wir fördern Studierende, weil das Konzept des Deutschlandstipendiums uns zum einen fasziniert: Wir zahlen die Hälfte und die andere Hälfte kommt dazu und weil wir einfach den Nachwuchs fördern möchten, gerade in unserem Bereich. Es freut uns auch, dass wir tatsächlich einen Stipendiaten bekommen haben, der wirklich Interesse hat an dem, was wir machen. Und ich denke mal, dass wir das dann auch nach dieser Veranstaltung fortsetzen bei einem Besuch bei uns.“

Lasse Baumgardt, Holzingenieurwesen, 7. Semester; Stipendiat bei Pollmeister Massivholz GmbH & Co KG:

„Das Stipendium ist für mich auf jeden Fall eine finanzielle Entlastung. Und dann ist es eine Bereicherung, auch von einem Unternehmen gefördert zu werden, das mit dem Holzingenieurwesen meine Interessen vertritt. Das sind die zwei Kernpunkte, die die für mich das Stipendium ausmachen. Die erste Begegnung hat mich sehr gefreut. Ich bin gespannt, was jetzt noch kommt.“

 

Hildesheim

Enes Emre, Green Building, 2. Semester

Das ist für mich eine enorme Erleichterung. Ich habe vorher eine Ausbildung gemacht zum Anlagenmechaniker für Sanitärheizung und Klimatechnik. Ich selber komme aus Hildesheim. Ich wohne auch noch dort. Das heißt, ich pendele jeden Tag, das sind 60 Kilometer. Das heißt, ich habe ein bisschen Aufwand mit dem Auto. Ich arbeite auch nebenbei trotzdem noch weiter.
Aber es nicht nur um des Geldes willen, sondern es ist auch dieses Netzwerk.
Vor allem, dass es Herr Stiebel ist, ist für mich auch etwas ganz Besonderes. Ich habe vorher die Ausbildung in diesem Bereich gemacht, das heißt, ich kenne den Hersteller, die Firma, die auch hinter dieser Person steht, und das ist für mich wirklich etwas ganz Besonderes.“

(Diese Stimme finden Sie auch unter der Überschrift Holzminden. Der Studiengang Green Building wird am Standort Holzminden angeboten.)

Janina Haßmann, Soziale Arbeit Master, 3. Semester, anonym gefördert

„Mir bedeutet das Deutschlandstipendium sehr viel, weil es hilft, dass ich mich voll und ganz auf mein Studium konzentrieren kann und nicht nebenbei noch arbeiten muss, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten.“

 

Holzminden

Dr. Ulrich Stiebel (als Privatperson) – HAWK-Preisträger

„Ich habe selber studiert und war in der glücklichen Lage, dass ich nicht auf fremde Mittel angewiesen war. Aber ich weiß ja von damals von meinen Kommilitonen, dass das nicht einfach war, wenn man nicht von zu Hause aus Unterstützung hatte, sein Studium zu finanzieren. Das ist mir noch in Erinnerung und da sage ich mir einfach, wenn es die Möglichkeit gibt und wenn der Staat die Hälfte noch dazu gibt, ist das doch eine tolle Sache.

Enes Emre, Green Building, 2. Semester, Stipendiat bei Dr. Ulrich Stiebel

Das ist für mich eine enorme Erleichterung. Ich habe vorher eine Ausbildung gemacht zum Anlagenmechaniker für Sanitärheizung und Klimatechnik. Ich selber komme aus Hildesheim. Ich wohne auch noch dort. Das heißt, ich pendele jeden Tag, das sind 60 Kilometer. Das heißt, ich habe ein bisschen Aufwand mit dem Auto. Ich arbeite auch nebenbei trotzdem noch weiter.
Aber es nicht nur um des Geldes willen, sondern es ist auch dieses Netzwerk.
Vor allem, dass es Herr Stiebel ist, ist für mich auch etwas ganz Besonderes. Ich habe vorher die Ausbildung in diesem Bereich gemacht, das heißt, ich kenne den Hersteller, die Firma, die auch hinter dieser Person steht, und das ist für mich wirklich etwas ganz Besonderes.“

 

Holzminden

Jannik Weigelt, Förderer, stellvertretend für das Alumni-Netzwerk Green Building

Ich habe selber hier an der HAWK Green Building studiert und gemeinsam mit
anderen Alumni haben wir dann diesen Aspekt des In-Kontakt-bleibens, des Dranbleibens an dem Ort, der uns so viel bedeutet, aber auch die Möglichkeit, an den Themen, die
in der Lehre dann wieder zurückgespielt werden können zu uns ins Berufsleben. Und gleichzeitig auch diesen Austausch zu haben, ist sehr, sehr wichtig für uns.
Seit diesem Jahr sind wir zu viert im Alumni-Netzwerk Green Building und wir freuen uns sehr, mit Marina wieder eine Stipendiatin zu haben, die wir vielleicht auch ins Berufsleben begleiten dürfen. Ich freue mich auf jeden Fall zu sehen, was die Zukunft bringt.“

Marina Wagner, Green Building, 7. Semester, Stipendiatin des Alumni-Netzwerkes Green Building

„Als ich zum ersten Mal das Stipendium bekommen habe, war ich sehr überrascht und hatte einfach im ersten Moment den Gedanken, es abzulehnen, weil ich irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte. Ich war einfach überrascht, dass ich dieses Stipendium erhalten sollte. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Dann hat es das zweite Mal geklappt und jetzt das dritte Mal. Es freut mich umso mehr, jetzt auch hier zu sein.

Und natürlich freue ich mich auf der einen Seite über diesen finanziellen Zugewinn, weil es natürlich auch entlastet, aber vor allen Dingen ist es auch ein gutes Gefühl, dass jemand sich für einen einsetzt und das motiviert mich dann entsprechend noch mehr in meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten, da auch ein bisschen was zurückzugeben.“