Verdienter Raumfahrtforscher gestorben

Nachruf auf Prof. Dr. Ing. Klaus Hannemann

Prof. Dr. Klaus Hannemann

Im Alter von 62 Jahren ist vor kurzem einer der bedeutendsten Raumfahrzeugforscher und Abteilungsleiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Göttingen verstorben. Prof. Klaus Hannemann leitete jahrelang die Abteilung Raumfahrzeuge im DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik.

„Das Institut verliert in ihm nicht nur einen exzellenten Wissenschaftler und eine hoch angesehene Führungspersönlichkeit, sondern einen ganz besonderen Menschen, der mit seinem Pflichtgefühl, seinem Einfühlungsvermögen und seiner Begeisterungsfähigkeit seine Abteilung geprägt und zu einem wissenschaftlichen Aushängeschild gemacht hat“, sagte Institutsleiter Prof. Andreas Dillmann.

Hannemann studierte von 1978 bis 1984 Allgemeinen Maschinenbau an der Universität Karlsruhe. Anschließend arbeitete er am DLR-Vorläufer in Göttingen. 1987 folgte die Promotion, der sich ein Forschungsstipendium und später ein Forschungsjahr an der University of Queensland anschlossen. Seit 2002 leitete er im DLR Göttingen die Abteilung Raumfahrzeuge. Nicht nur mit seiner Professur an der Justus-Liebig-Universität in Gießen setzte Hannemann sich mit besonderem Engagement für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein. International galt er als Experte auf dem Gebiet der Raumfahrtaerodynamik. Unter seiner Beteiligung fanden in Göttingen bedeutende Forschungen zu Raumfahrzeugprojekten wie dem geplanten Rettungsshuttle X-38, den neuartigen scharfkantigen Raumschiffexperimenten SHEFEX oder der Marssonde ExoMars statt. Die europaweit einzigartige Testanlage für elektrische Raumfahrttriebwerke STG-ET wurde in seiner Zeit als Abteilungsleiter in Göttingen aufgebaut.