Sartorius AG

Sartorius wächst dynamisch und profitabel – Umsatz- und Ertragsanstieg deutlich zweistellig

Sartorius CEO Dr. Joachim Kreuzburg

  • Auftragseingang +72,3 Prozent, Umsatz +53,9 Prozent, operative Ertragsmarge 34,3 Prozent
  • Beide Sparten mit starkem zweistelligem Wachstum; deutliche Nachfrageimpulse aus der Produktion von Coronavirus-Impfstoffen und Coronatests sowie sehr gute Entwicklung der Akquisitionen
  • Anfang Juli angehobene Prognose für das Jahr 2021 bestätigt


Der Life-Science-Konzern Sartorius wächst weiter dynamisch und profitabel. Nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 verzeichnet das seit September dem DAX angehörende Unternehmen signifikant zweistellige Steigerungsraten bei Umsatz und Gewinn.
 
„Durch die hohe Nachfrage nach innovativen Technologien für die effiziente Entwicklung und Produktion von Biopharmazeutika hat sich unser Geschäft in den ersten neun Monaten des Jahres wie erwartet sehr dynamisch entwickelt. Der Bedarf an Produkten für Coronavirus-Impfstoffe und Coronatests hat dabei eine deutlich verstärkende, allerdings keine dominante Rolle gespielt. Mit der Übernahme der Mehrheit an CellGenix und der Akquisition von Xell haben wir unser Produktportfolio für die Herstellung von Zell- und Gentherapien sowie Impfstoffen ausgebaut“, sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg. Zudem bestätigte er die Prognose für das laufende Jahr. „Wir blicken der weiteren Geschäftsentwicklung optimistisch entgegen, setzen unsere umfangreichen Investitionen und Personaleinstellungen mit voller Kraft um und bestätigen unsere Prognose für das Gesamtjahr“, betonte Kreuzburg.
 
Geschäftsentwicklung des Konzerns
Der Konzernumsatz legte auf Basis konstanter Wechselkurse um 53,9 Prozent auf rund 2.527 Millionen Euro (nominal: +50,4 Prozent) zu. Der größte Teil des Wachstums ist einer kräftigen organischen Expansion des Basisgeschäfts beider Sparten und in allen Regionen zuzurechnen. Akquisitionen2 steuerten rund 6 Prozentpunkte zum Umsatzanstieg bei, der Beitrag aus der Entwicklung und Produktion von Coronavirus-Impfstoffen sowie Coronatests lag bei etwa 21 Prozentpunkten. Noch dynamischer entwickelte sich der Auftragseingang1 mit einem Plus von wechselkursbereinigt 72,3 Prozent auf 3.286 Millionen Euro (davon coronabeeinflusst rund 20 Prozentpunkte und Akquisitionen rund
8 Prozentpunkte; nominal: +68,0 Prozent).
 
Zwischen Januar und September 2021 wuchs das operative EBITDA1 kräftig um 77,3 Prozent auf 866 Millionen Euro, die entsprechende Marge stieg auf 34,3 Prozent (Vorjahreszeitraum: 29,1 Prozent). Skaleneffekte und eine teilweise verzögerte Kostenentwicklung beeinflussten den Anstieg, etwa infolge der pandemiebedingt geringen Anzahl an Geschäftsreisen und unterproportionalen Neueinstellungen in den Nicht-Produktionsbereichen. Diese Entwicklung hat sich mit zunehmendem Abbau der coronabedingten Restriktionen zu relativieren begonnen. Der maßgebliche Konzernnettogewinn1 erhöhte sich um 92,7 Prozent auf 407 Millionen Euro; der Gewinn je Stammaktie lag bei 5,94 Euro (Vorjahreszeitraum: 3,08 Euro), der Gewinn je Vorzugsaktie bei 5,95 Euro (Vorjahreszeitraum: 3,09 Euro).
 
Geschäftsentwicklung der Sparten
Die Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet, wuchs in den ersten neun Monaten des Jahres um wechselkursbereinigt 57,9 Prozent auf 1.987 Millionen Euro Umsatz (nominal: +54,3 Prozent). Insbesondere das Geschäft mit Produzenten biopharmazeutischer Medikamente entwickelte sich sehr positiv. Darüber hinaus steuerte die von einigen Kunden ausgeweitete Coronavirus-Impfstoffproduktion einen Wachstumsbeitrag von rund 25 Prozentpunkten bei. Der nicht-organische Beitrag der Akquisitionen2 betrug gut 5 Prozentpunkte. Die an mehreren Standorten erweiterten Produktionskapazitäten und insgesamt stabile, allerdings angespannte Lieferketten unterstützten die Entwicklung.
 
Noch stärker als der Umsatz entwickelte sich der Auftragseingang, der um wechselkursbereinigt 81,4 Prozent auf 2.733 Millionen Euro zulegte (nominal: +76,7 Prozent). Ein Teil des höheren Auftragseingangs geht auf das veränderte Bestellverhalten einiger Kunden zurück, die in der aktuellen Situation ihre Aufträge weiter im Voraus platzieren als das üblicherweise der Fall ist.
 
Das operative EBITDA1 der Sparte Bioprocess Solutions legte im Verhältnis zum Umsatzwachstum deutlich überproportional um 76,5 Prozent auf 724 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge stieg auf 36,5 Prozent (Vorjahreszeitraum: 31,9 Prozent). Dazu trugen Skaleneffekte sowie die pandemiebedingt in einigen Bereichen verzögert steigenden Kosten bei.
 
Die auf Technologien für die Life-Science-Forschung und Pharmalabore spezialisierte Sparte Lab Products & Services wuchs gegenüber einer pandemiebedingt gedämpften Vorjahresentwicklung ebenfalls deutlich um wechselkursbereinigt 40,8 Prozent auf 539 Millionen Euro (nominal: +37,6 Prozent). Mit 32 Prozentpunkten davon wurde der Großteil des Umsatzanstiegs organisch erzielt. Knapp 7 Prozentpunkte des organischen Wachstums entfielen auf Komponenten für Tests auf das Coronavirus. Besonders dynamisch entwickelte sich das strategische Wachstumsfeld der Bioanalytik, das Sartorius in den vergangenen Jahren durch insgesamt drei Akquisitionen aufgebaut hat.
 
Ähnlich stark wie der Umsatz entwickelte sich der Auftragseingang mit einem Plus von wechselkursbereinigt 38,3 Prozent auf 553 Millionen Euro (nominal: +35,0 Prozent).
 
Das operative EBITDA1 der Sparte Lab Products & Services stieg in den ersten neun Monaten 2021 um 81,4 Prozent auf 142 Millionen Euro; die entsprechende Marge erreichte 26,3 Prozent (Vorjahreszeitraum: 20,0 Prozent). Der Anstieg basierte auf Skaleneffekten, einem positiven Produktmix sowie der pandemiebedingt in einigen Bereichen unterproportionalen Kostenentwicklung.
 
Geschäftsentwicklung in den Regionen
In allen drei Geschäftsregionen steigerte Sartorius seine Umsätze deutlich. Die Erlöse in der mit einem Anteil von rund 41 Prozent umsatzstärksten Region EMEA3 lagen bei 1.039 Millionen Euro, ein Plus von wechselkursbereinigt 54,8 Prozent (nominal: +54,5 Prozent). Auf die Region Amerika entfielen etwa 33 Prozent des Konzernumsatzes. Hier wuchs das Geschäft wechselkursbereinigt um 49,7 Prozent auf 825 Millionen Euro (nominal: +40,9 Prozent). Ebenfalls dynamisch entwickelten sich die Absätze in der Region Asien | Pazifik mit einem Zuwachs von wechselkursbereinigt 58,5 Prozent auf 663 Millionen Euro (nominal: +57,2 Prozent), der Anteil am Konzernumsatz betrug 26 Prozent.
 
Zentrale Bilanz- und Finanzkennziffern
Der Sartorius Konzern ist bilanziell und finanziell sehr solide aufgestellt. Die Eigenkapitalquote lag zum 30. September 2021 bei 30,2 Prozent (31. Dezember 2020: 29,9 Prozent). Der dynamische Verschuldungsgrad1 betrug infolge des starken Netto-Cashflows und des Ertragsanstiegs zum Stichtag 1,6 nach 2,6 zum Jahresende 2020. Die Investitionsquote bezogen auf den Umsatz lag nach neun Monaten bei 9,6 Prozent gegenüber 8,0 Prozent im Vorjahr. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit insgesamt stieg in der Berichtsperiode um 80,8 Prozent auf - 253,9 Millionen Euro.
 
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt auf rund 13.000
Sartorius beschäftigte zum 30. September 2021 weltweit insgesamt 12.952 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Vergleich zum 31. Dezember 2020 ist die Zahl damit um 2.315 oder rund 21,8 Prozent gestiegen. Der im Vergleich zu den Vorjahren beschleunigte Zuwachs ist Folge der teilweise vorgezogenen Erweiterung der Produktionskapazitäten. Insgesamt verlief der Personalaufbau im Vergleich zur Geschäftsentwicklung jedoch pandemiebedingt unterproportional. Diese Entwicklung betraf insbesondere Nicht-Produktionsbereiche wie z.B. Vertriebs- und Marketing-Funktionen und hat begonnen, sich durch weitere Einstellungen zu relativieren.
 
Prognose für das Jahr 2021 bestätigt
Die Unternehmensleitung bestätigt ihre zuletzt im Juli angehobene Wachstumsprognose für das Geschäftsjahr 2021. Demnach rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum von rund 45 Prozent und einer operativen EBITDA-Marge1 von etwa 34 Prozent. Für die Sparte Bioprocess Solutions werden ein Umsatzwachstum von etwa 50 Prozent und eine operative EBITDA-Marge1 von rund 36 Prozent prognostiziert. Für die Sparte Lab Products & Services wird rund 30 Prozent Umsatzwachstum bei einer operativen EBITDA-Marge1 von etwa 26 Prozent erwartet.
 
Das Investitionsprogramm für das Jahr 2021 soll unverändert rund 400 Millionen Euro umfassen, die entsprechende Investitionsquote wird etwa 12 Prozent betragen. Der Schwerpunkt der umfangreichen Investitionen liegt auf dem teilweise erweiterten und vorgezogenen Ausbau von Produktionskapazitäten, vor allem an Standorten in Deutschland, Puerto Rico, China und Südkorea. Der dynamische Verschuldungsgrad1 sollte zum Jahresende etwas unter 2,0 liegen. Mögliche Akquisitionen sind dabei nicht berücksichtigt.
 
Die im Januar 2021 aktualisierten Mittelfristziele gelten weiter und gehen für das Jahr 2025 von einem Konzernumsatz von rund 5 Milliarden Euro bei einer operativen Gewinnmarge von rund 32 Prozent aus.
 
Alle Zahlen zur Prognose sind, wie in den vergangenen Jahren auch, auf Basis konstanter Währungsrelationen angegeben. Ferner geht das Unternehmen von einer Erholung der weltweiten Konjunktur sowie von einer weiter guten Versorgung mit Rohmaterialien und Vorprodukten und stabilen Lieferketten aus.

Finanzkennzahlen der Vergleichsperiode aufgrund der finalisierten Kaufpreisallokation für im Jahr 2020 durchgeführte Unternehmenserwerbe teilweise angepasst.


1) Sartorius veröffentlicht alternative Leistungskennzahlen, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften nicht definiert sind. Diese werden mit dem Ziel ermittelt, eine bessere Vergleichbarkeit der Geschäftsleistung im Zeitablauf bzw. im Branchenvergleich zu ermöglichen.

- Auftragseingang: alle Kundenaufträge, die in der jeweiligen Berichtsperiode rechtsgültig abgeschlossen und gebucht wurden

- Operatives EBITDA: das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation

- Maßgebliches Periodenergebnis: Periodenergebnis nach Anteilen Dritter, bereinigt um Sondereffekte und nichtzahlungswirksame Amortisation sowie basierend auf dem normalisierten Finanzergebnis und der normalisierten Steuerquote

- Dynamischer Verschuldungsgrad: Quotient aus Nettoverschuldung und operativem EBITDA der vergangenen zwölf Monate inklusive des pro-forma-Beitrags von Akquisitionen für diese Periode

2) Akquisitionen von ausgewählten Life-Science-Geschäften von Danaher, BIA Separations und WaterSep BioSeparations sowie CellGenix und Xell

3) EMEA = Europa, Mittlerer Osten, Afrika