Die HAWK ist mit drei Kooperationsvorhaben im Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ des Landes Niedersachsen und der VolkswagenStiftung erfolgreich. Eine interdisziplinar zusammengesetzte, hochkarätige Kommission hat jetzt aus 47 Anträgen die 16 besten bestimmt, für die insgesamt 45,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Rund 8 Millionen erhalten die drei Vorhaben, die die HAWK sowohl federführend oder als Projektpartnerin eingereicht hat. Federführende Hochschule ist die HAWK in dem Vorhaben „Gesundes Leben mit Plasma“ (GeLP), das in Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beantragt wurde.
Ziel des Projektes ist es, eine Forschungskette zu erzeugen, die von Grundlagenerkenntnissen über angewandte Forschung zu innovativen Gesundheitstherapien sowie verbesserter Lebensmittelsicherheit führt. Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Projektleiter und Vizepräsident für Forschung und Transfer an der HAWK sagt: „Wir sind sehr glücklich über den Erfolg unseres Antrages. Unser Wissenschaftsraum bündelt sämtliche vorhandenen niedersächsischen interdisziplinären Forschungsgebiete zu Niedertemperaturplasmen in den Bereichen Therapie und Hygiene zu einem interdisziplinären Konsortium. Wir werden die Innovationkraft aller beteiligten Einrichtungen zusammenführen können und innovative Lösungen im Bereich Plasma entwickeln, die den Menschen schließlich direkt zugutekommen.“
An der HAWK sind die vom Bund geförderte Innovationspartnerschaft „Plasma for Life“ und die Forschungen der „Instrumentellen Analytik“ an der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit im Zentrum des Projektes. Bei der UMG sind die Bereiche Dermatologie, Klinische Immunologie, Krankenhaushygiene und Infektiologie beteiligt. An der TiHo kooperieren die Bereiche Lebensmittelhygiene und Veterinärmedizin. Projektpartner an der MHH sind die Chirurgie und die Amputationsmedizin.
Gemeinsam mit der federführenden Hochschule Hannover und der Stiftung Universität Hildesheim war die HAWK mit dem Vorhaben „Urban Linving Lab for Sustainabiliy“ erfolgreich. Es soll einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und die Transformation insbesondere in den Bereichen Mobilität, Wohnen, Logistik und Digitaler Staat leisten.
Das Vorhaben „Nachhaltige Mensch-KI-Zusammenarbeit“ (NaMeKi) reagiert auf den signifikanten Fachkräftemangel bei Pflege-, Therapie- und Gesundheitsdienstleistungen. Forschungsergebnisse aus dem Bereich der Mensch-Maschine-Zusammenarbeit haben bis dato aufzeigen können, dass die Kooperation zwischen Menschen und Robotern nicht nur grundsätzlich möglich ist, sondern in vielfältigen Einsatzgebieten wesentlich zur Steigerung von Effizienz und Präzision einzelner Arbeitsschritte führen kann. KI-gesteuerte Roboter reichen Utensilien an, halten Gegenstände in bestimmten Positionen fest, führen Aktionen aus, und all dies in unmittelbarer räumlicher Nähe zu menschlichen Akteuren. Starr vorgegebene Rollen werden zunehmend durch eine Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen in Teams mit flexibler Rollenverteilung abgelöst. Neben der Untersuchung grundlegender technischer und ethischer Fragestellungen der Mensch-KI-Zusammenarbeit stehen insbesondere die Anwendungsgebiete im Bereich Pflege-, Therapie- und Gesundheitsdienstleistungen im Kern der Untersuchungen dieses Wissenschaftsraums. An diesem Projekt sind die Technische Universität Clausthal (federführend), die Universität Göttingen, die UMG und die HAWK beteiligt.
„In den ‘Wissenschaftsräumen‘ bringen Forscher*innen verschiedene Blickwinkel und Erfahrungen zusammen, um gemeinsam neue Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln. Die ausgewählten Projekte spiegeln die Breite und Qualität der niedersächsischen Forschungslandschaft wider. Sie sind großartige Beispiele, wie übergreifende Zusammenarbeit nicht nur funktioniert, sondern Innovationen vorantreibt“, erklärte Wissenschaftsminister Falko Mohrs. Bei dem Projekt „Gesundes Leben mit Plasma“ sei besonders die „Relevanz sowie der geplante Transfer in die Medizin gewürdigt worden“, heißt es in der Förderzusage des Ministers.