In der Coronavirus-Krise zeigt sich Ottobock kreativ, flexibel und verantwortungsbewusst. Prof. Hans Georg Näder, Vorsitzender des Verwaltungsrats und Eigentümer der Ottobock SE & Co. KGaA, spendet 300 iPads an Kinder aus benachteiligten Familien und ermöglicht ihnen damit den Zugang zu digitalen Bildungsangeboten. In interdisziplinären Teams stellen die Ottobock MitarbeiterInnen ihr Know-how unter Beweis, indem sie die Infrastruktur des Medizintechnikunternehmens nutzen und kurzerhand neue Produkte hergestellt haben: Türöffner, Hygienegriffe, Community Masken sowie Kunststoffvisiere sollen die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus am Arbeitsplatz verringern. Gleichzeitig reagiert das Unternehmen damit auf die steigende Nachfrage nach Zubehör zur Kontaktminimierung.
Weil der reguläre Unterricht in Schulen durch die Coronavirus-Pandemie seit mehreren Wochen aussetzen muss, nimmt die Bedeutung digitaler Lernangebote deutlich zu. Nicht jede Familie besitzt jedoch einen Tablet-PC oder kann sich die Anschaffung eines mobilen Endgeräts leisten. Damit Kinder aus sozial benachteiligten Familien nicht von digitalen Bildungsangeboten ausgeschlossen werden, hat Prof. Hans Georg Näder 300 iPads gespendet. Über sieben Grundschulen und fünf weiterführende Schulen werden die Tablet-PCs an Familien in Duderstadt verteilt. Darüber hinaus hat die von Prof. Hans Georg Näder initiierte Stadtentwicklungsgesellschaft Duderstadt2030 mit dem Projekt „Stay home – stay digital“ eine digitale Lernplattform mit sorgfältig ausgewählten Links, Apps und Videos für Eltern und Kinder zur Verfügung gestellt.
Türgriffe und -öffner aus dem 3D-Drucker
Auf Initiative des Lorenz-Böhler-Krankenhaus Wien haben Standortservice, Entwicklung und iFab in enger Zusammenarbeit hygienische Türgriffe produziert und installiert. Das Besondere daran: Sie lassen sich mit dem Unterarm öffnen, sodass eine Übertragung des Coronavirus über die Hände unterbunden werden kann. Die Einzelteile dafür werden im 3D-Druck an den Standorten Duderstadt, Wien und Salt Lake City sowie auch von den Tochtergesellschaften Pohlig im bayerischen Traunstein und Chabloz im französischen Grenoble konstruiert und produziert. Schrauben und Muttern liefert die Entwicklungsabteilung. Eine Alternative dazu sind persönliche Türöffner, die ebenfalls im 3D-Druck produziert werden. Das innovative Design dafür hat das 3D-Druck Start-up Materialise dem iFab zur Verfügung gestellt.
„Bei der Umsetzung dieser Initiative konnten wir auch auf externen Support durch unsere Partnerbetriebe zählen“, sagt Marco Volkmar, Leiter MedicalCare HC Deutschland / iFab. Im Rahmen einer gemeinsamen Sponsoring-Aktion unterstützen der Technologieanbieter EOS und die Chemiekonzerne Evonik Industries und Arkema dieses Projekt mit 1000 kg PA 1101-Pulver für den 3D-Druck.
Selbstgenähte Community Masken
Die Juniorenfirma in der Duderstädter Unternehmenszentrale setzt sich ebenfalls kreativ gegen die Ausbreitung des Virus ein. Auszubildende der Technischen Orthopädie nähen am Standort Duderstadt sogenannte Community Masken aus den Hauptbestandteilen Baumwolle und Filterfließ zum Fremdschutz. Obwohl es sich dabei nicht um ein getestetes Medizinprodukt handelt und kein vollumfänglicher Infektionsschutz gewährleistet werden kann, dämmt er die Gefahr ein, andere anzustecken. Diesem Vorbild folgen auch die Global Academy und Näherei am Standort Königsee und Pohlig. Ein unternehmensweiter Aufruf soll MitarbeiterInnen dazu animieren, Community Masken für den eigenen Bedarf, den der Nachbarschaft und der KollegInnen selbst zu nähen – MitarbeiterInnen nähen für MitarbeiterInnen.
Höherwertige Kunststoffvisiere
Um das Risiko einer Coronavirus-Infektion zu verringern, hat die Ottobock iFab damit begonnen, Kunststoffvisiere zum Selbstschutz zu fertigen. Sie haben darüber hinaus den Vorteil, dass Brillenträger ihre eigene Brille tragen können und keine Einmalschutzbrillen benötigen. Die ersten Kunststoffvisiere wurden bereits an das Duderstädter Krankenhaus St. Martini gespendet. Am 2. April überreichte Marco Volkmar, Leiter MedicalCare HC Deutschland / iFab, 50 Exemplare an den Ärztlichen Direktor Dr. Udo Iseke und Oberarzt Dr. Clemens Borkert. „Wir freuen uns sehr über die großartige Unterstützung von Ottobock. Die Visiere sind eine optimale Ergänzung zu unserer Ausrüstung und werden dringend zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt“, sagt Dr. Iseke.