Ottobock hat die Mehrheit am Düsseldorfer Unternehmen plus medica OT übernommen und damit im Bereich 3D-Druck einen starken Partner gewonnen. Plus medica OT, ein junges Start-Up aus Düsseldorf, vertreibt seit 2015 erfolgreich 3D-gedruckte Orthesen, darunter Dynamische Knöchelfuß-Orthesen, die vor allem für Kinder gefertigt werden. Das Geschäft läuft zukünftig unter der starken Marke des weltweit agierenden Medizintechnikunternehmens Ottobock.
„Der 3D-Druck ist ein wesentlicher Baustein der digitalen Transformation in der O&P Industrie“, sagt Dr. Oliver Scheel, CEO der Ottobock SE & Co. KGaA. Ein Vorteil der 3D-gedruckten Orthesen für Patienten ist ihre Atmungsaktivität dank der perforierten Oberfläche. Sie macht das ansonsten stabile Hilfsmittel luftdurchlässig und an den gewünschten Stellen flexibel. Auf diese Weise entstehen Produktvorteile, die mit herkömmlichen Herstellungsmethoden nicht möglich sind.
Orthopädietechniker aus den Sanitätshäusern haben die Möglichkeit, ihre selbstständig erstellten Scans an Ottobock zu senden, um dann die 3D-gedruckte Orthese zu erhalten. Aber auch die Einsendung von Gipsabdrücken ist möglich. Der für den Druck notwendige Scan wird dann durch Ottobock vorgenommen. „Der Scan-Abdruck ermöglicht uns eine exakte Abbildung des zu versorgenden Körperteils. Am Computer kann der Orthopädietechniker dann millimetergenau die zu druckende Orthese anpassen“, so Scheel.
„Gemeinsam mit plus medica OT treiben wir die Digitalisierung in der orthopädischen Industrie maßgeblich voran. Die Kooperation unterschiedlicher Partner ist daher von großer Bedeutung“, sagt Sarik Weber, seit 01. Mai Chief Digital Officer von Ottobock. Ottobocks Investition in digitale Fertigungsmöglichkeiten baut das Portfolio des in Duderstadt ansässigen Unternehmens im Bereich individuelle und passgenau gefertigte Orthesen weiter aus.
„Das gemeinsame Ziel ist, die Entwicklung und Herstellung orthopädischer Hilfsmittel auf ein neues Level zu heben und durch innovative Lösungen die Lebensqualität Betroffener zu verbessern“, sagt Dr. Georg Landsberg, Gründer und CEO von plus medica OT. Optimierungen im Hinblick auf Gewicht, Funktion, Atmungsaktivität und nicht zuletzt Design haben uns die Erfahrung machen lassen: Ein Patient, der einmal eine additiv gefertigte Orthese getragen hat, bleibt meist dabei. Wir freuen uns zusammen mit einem starken Partner genau diese Themen weiter voranzubringen.“