Pandemie

5000 Coronatests bei Sartorius

Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, beim Coronatest auf dem Sartorius Campus in Göttingen

  • Niedersachsens Wissenschaftsminister Thümler besucht mobile Coronatest-Station
  • Untersuchungen im Rahmen einer Studie der Medizinischen Hochschule Hannover
  • Ausweitung auf Werk in Guxhagen

 
5000 Mal haben sich Mitarbeiter von Sartorius und externen Firmen bislang auf dem Sartorius Campus in Göttingen auf eine Coronavirus-Infektion untersuchen lassen. Die Tests finden im Rahmen der Mobilen Corona-Analytik (MCA) Response Studie der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover statt. Über die speziell für die Testentnahme konzipierten Labor-Container hat sich am Donnerstag Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, auf dem Sartorius Campus informiert. „Die Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Leibniz Universität Hannover und dem Sartorius-Konzern demonstriert einmal mehr, dass wir dem Coronavirus in Niedersachsen gemeinsam konsequent entgegentreten. Die Studie wird uns wichtige Aufschlüsse über die Entwicklung des Virus liefern und damit langfristig dazu beitragen, Infektionen zu reduzieren. Ich danke allen, die sich an der Studie beteiligen oder sich bereits haben testen lassen“, sagte Minister Thümler.
 
Die Studie ist auf einen mehrmonatigen Zeitraum ausgelegt, die Sartorius-Mitarbeiter können sich seit Anfang Mai regelmäßig im Abstand von etwa 14 Tagen untersuchen lassen. „Als zuverlässiger Partner der biopharmazeutischen Industrie und Forschung müssen wir unseren Betrieb zu jeder Zeit aufrechterhalten. Dies ist auch wichtig für die Entwicklung von Corona-Impfstoffen, da die Mehrzahl der daran arbeitenden Unternehmen Sartorius-Produkte benutzen. Die Tests helfen uns, mögliche Infektionen frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls einzudämmen. Darüber hinaus unterstützen wir diese systematische Studie sehr gerne mit unseren Labor-Robotersystemen“, betonte Sartorius-Vorstandschef Joachim Kreuzburg. Auf dem Sartorius Campus arbeitende Angehörige externer Firmen können sich ebenfalls testen lassen, darunter Reinigungskräfte; Kita-Angestellte, Kantinen-Mitarbeiter und Handwerker.
 
Prof. Dr. Stefanie Heiden, geschäftsführende Leiterin des Instituts für Innovations-Forschung, Technologie-Management & Entrepreneurship ITE der Leibniz Universität Hannover ist verantwortlich für die Kooperation von Medizinischer Hochschule und Leibniz Universität. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Prof. Dr. Thomas Scheper vom Institut für Technische Chemie ist sie vom gewählten Ansatz und den Ergebnissen überzeugt: „In dem vom Land Niedersachsen geförderten Projekt können wir zeigen, dass mit den entwickelten Containersystemen an systemrelevanten Standorten ein schneller und effizienter Nachweis von Sars-Cov2 gewährleistet werden kann. So wird einerseits die Arbeitssicherheit maßgeblich erhöht, ein mögliches Risiko stark minimiert und im Fall einer Infektion die schnelle Rückverfolgung gesichert, das Infektionsgeschehen eingegrenzt und damit der Schutz anderer ermöglicht“, sagte Prof. Heiden. In einer begleitenden Studie werden die Probanden auch zu ihrer Einschätzung des Tests sowie zu ihren Erfahrungen und Erwartungen befragt.
 
Vor dem Coronatest füllen die Teilnehmer zunächst eine Einwilligungserklärung aus. Medizinisches Fachpersonal entnimmt dann mithilfe eines Wattestäbchens einen so genannten tiefen Rachenabstrich. Über die Ergebnisse wird Sartorius nicht informiert. Im Falle einer positiven Probe setzt das Labor das Gesundheitsamt und den Sartorius-Betriebsarzt in Kenntnis, der an die Schweigepflicht gebunden ist. Bisher wurde allerdings kein neuer positiver Fall diagnostiziert.
 
Seit kurzem ist eine mobile Teststation auch im Sartorius-Werk in Guxhagen in Betrieb. Hier wurden bislang rund 400 Tests ohne positiven Befund durchgeführt.