Am 1. September startete das Ausbildungsjahr bei Ottobock für 40 Nachwuchskräfte – aufgrund der der Coronavirus-Pandemie unter besonderen Bedingungen. Das Ausbildungs-Team hatte das dreitägige Orientierungsprogramm so umgestellt, dass die Sicherheitsvorgaben eingehalten werden können. „Begrüßung, Kennenlernen der Arbeitsplätze und Führung durch den Standort Duderstadt – all das hat in Kleingruppen und mit Abstand oder Mund-Nasen-Schutz gut funktioniert“, sagt Ausbildungsleiterin Stefanie Senhen.
Am zweiten Tag stand das Kennenlernen im Mittelpunkt, dieses Mal im Freien bei einer Wanderung zusammen mit den Ausbildungsbeauftragten. In vier Gruppen absolvierten die jungen MitarbeiterInnen auf dem Weg gemeinsame Aufgaben. Zum Beispiel lösten sie Rätsel, drehten ein Video und tauschten sich zu verschiedenen Themen aus. Auch am dritten Tag startete das Programm „corona-verträglich“: In einer Videokonferenz präsentierte sich die Jugend- und Auszubildendenvertretung, und Heinrich Popow erzählte von seinen Herausforderungen als Amputierter und Paralympionik sowie seinen Aufgaben als Ottobock Botschafter.
„Das neue Konzept geht vor allem deshalb auf, weil alle – Azubis und Ausbildungsbeauftragte – an einem Strang ziehen und sich so schnell auf die veränderten Situationen einstellen“, erklärt Stefanie Senhen. Dazu gehören beispielsweise das Arbeiten unter den neuen Hygiene-Richtlinien, etwa in der Ausbildungswerkstatt, das Lernen im Homeoffice und veränderte Arbeitszeiten. „Alle Azubis haben sich schnell auf die neuen Kommunikationsformen eingelassen, seien es Online-Vorlesungen, virtuelle Arbeitsgruppen oder Videokonferenzen. Das ist wirklich eine tolle Leistung!“
Trotz der derzeit wirtschaftlich angespannten Lage plant Ottobock sein Ausbildungsprogramm im kommenden Jahr noch zu erweitern. „Wir freuen uns darauf, 2021 über 50 junge Menschen in ihr Berufsleben zu begleiten, sowohl in gewerblichen als auch kaufmännischen Ausbildungen sowie in dualen Studiengängen“, so Stefanie Senhen. Einen besonderen Schwerpunkt setzt das Unternehmen dabei auf die Erweiterung des Dualen Studienangebotes für die Standorte Duderstadt und Berlin als Reaktion auf den Fachkräftemangel. In 2019 und 2020 wurden die Studiengänge Wirtschaftsinformatik, Supply Chain Management, Wirtschaftsingenieurwesen, Medien- und Kommunikationsmanagement sowie Präzisionsmaschinenbau eingeführt. Diese sind mit weiteren Studienplätzen im Angebot für 2021 eingeplant.
Darüber hinaus werden in 2021 die Anzahl an gewerblichen Berufen für den Standort Königsee gesteigert. „Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Nachwuchs aus der Region selber auszubilden als Nachfolger für Mitarbeiter, die in den Ruhestand gehen. Auch in Zukunft wird der Standort in Thüringen Bedarf an Nachwuchs haben, insbesondere für unsere Montagebereiche“, erläutert Stefanie Senhen.