Niedersachsen stärkt Fachhochschulen mit insgesamt 5,5 Millionen Euro

Land fördert vier Forschungsprojekte der HAWK

„Wir haben mit vier von elf geförderten Projekten überdurchschnittlich gut bei der Förderung abgeschnitten und konnten uns im Wettbewerb der Hochschulen sehr gut positionieren“, freut sich Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Vizepräsident für Forschung und Lehre, von der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen über die Zusage aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaften und Kultur (MWK). Das Land fördert den Ausbau und die Weiterentwicklung von innovativen inter- und transdisziplinären Forschungsvorhaben an Fachhochschulen in Niedersachsen mit insgesamt rund 5,5 Millionen Euro. Es unterstützt elf Projekte der angewandten Forschung mit jeweils rund 500.000 Euro.

„Als Motor der Entwicklung und als Innovationstreiber für Unternehmen leisten die Fachhochschulen einen wertvollen Beitrag für den Transformationsprozess und die Zukunftsgestaltung in unserem Land“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Die geförderten Forschungsvorhaben greifen gesellschaftliche Herausforderungen auf und orientieren sich besonders am Thema Transformation der Agenda „zukunft.niedersachsen“, beispielsweise in den Bereichen der Systemtechnik, der Materialwissenschaften, des autonomen Fahrens und der Vernetzung zur gesundheitsbezogenen Versorgung. Mit der Förderung stärken wir nicht nur die angewandte Forschung an den niedersächsischen Fachhochschulen, sondern auch den wichtigen Transfer von Wissen und Technologie in die Gesellschaft und eine nachhaltige Entwicklung des regionalen Umfelds.“

Die HAWK konnte mit folgenden Forschungsprojekten aus allen drei Standorten überzeugen:

  1. Sektorunabhängige Vernetzung zur gesundheitsbezogenen Versorgung von Menschen mit M. Parkinson in Südniedersachsen (ParkNetz); Leitung Prof. Dr. Hendrike Frieg (Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Hildesheim) und Prof. Dr. Juliane Leinweber, Gesundheitscampus Göttingen, Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit.
  2. Analyse von Genregulationsnetzwerken mittels Femtosekundenlaser-Quervernetzung, Chromatin-Immunopräzipitation und Nanoporensequenzierung. Akronym: FLIX-GENE-NET; Leitung Prof. Dr. Christoph Rußmann, Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, Göttingen
  3. Neue Gestaltungsmöglichkeiten durch innovative Materialien für generative Fertigungs-Verfahren (NeGeV); Leitung Prof. Melanie Isverding und Prof. Dr. Sabine Foraita (Fakultät Gestaltung, Hildesheim), Prof. Dr. Wolfgang Viöl und Dr. Oliver Kappertz (Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit, Göttingen)
  4. Transformationsstrategien für Wohngebäude und -quartiere mit modellbasierten Wärme- und Temperaturkatastern (TraWoKat); Leitung Professor Dr. Stefan Holler (Fakultät Resourcenmanagement, Göttingen) Professor Dr. Sebastian Föste und Erik Bertram, Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen, Holzminden

Die Förderung stammt aus der zweiten Förderlinie des Programms „Innovation an Fachhochschulen“, das den niedersächsischen Fachhochschulen die Möglichkeit eröffnet, thematisch Schwerpunkte in Forschung, Lehre, Vernetzung und Wissensaustausch zu setzen. Die Förderlinie 2 zielt dabei auf den Ausbau und die Weiterentwicklung von innovativen inter- und transdisziplinären Forschungsvorhaben ab. Die Mittel stammen aus dem Programm „zukunft.niedersachen“ der VolkswagenStiftung und des Landes.

Zum Hintergrund:
Das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung verfolgen mit dem Programm „Innovation an Fachhochschulen“ das Ziel, die Fachhochschulen vor dem Hintergrund der Potentialanalyse in ihrer weiteren individuellen Profilierung gezielt zu unterstützen, gerade auch in ihrem spezifischen regionalen Kontext mit Blick auf die strategische Gesamtperspektive. Mit der Ausschreibung sollen die Fachhochschulen thematische Schwerpunkte in Forschung, Lehre, Vernetzung und Wissensaustausch setzen können, um sich im Wettbewerb um weitere Drittmittel besser einzubringen. Das soll die angewandte Forschung in Niedersachsen insgesamt stärken und die bestehende Förderlücke zwischen der Grundlagenforschung mit ihren Förderinstrumenten und den auf verwertbare Produktinnovationen gerichteten Fördermaßnahmen der anwendungsorientierten Forschung abbauen.
Die Ausschreibung beinhaltet zwei Förderlinien. In der ersten, bereits beendeten Förderlinie waren die Hochschulleitungen aufgefordert, ein strategisches Konzept für die Profilierung und Weiterentwicklung ihrer jeweiligen Fachhochschule zu skizzieren, das in Kombination mit konkreten Maßnahmen strukturbildende Effekte beinhalten sollte. Die Konzepte wurden in einem von der VolkswagenStiftung einberufenen Gutachterkreis von den Hochschulleitungen vorgestellt und diskutiert. Pro Fachhochschule standen in der ersten Förderlinie rund 1,5 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung, insgesamt 9 Millionen Euro aus dem Programm zukunft.niedersachsen.

Ebenfalls 9 Millionen Euro stehen für die zweite Förderlinie zur Verfügung, in der es einen weiteren Stichtag (3. Mai 2023) gibt.