Im Winter- und Sommersemester 2020/2021 unterstützt das Medizintechnikunternehmen Ottobock mit Sitz in Duderstadt elf Studierende in der Region Südniedersachsen mit einem Deutschlandstipendium. „Medizintechnik braucht Talente – und Talente brauchen Förderung“, begründet CEO Philipp Schulte-Noelle das Engagement. Nicht zuletzt Studierende seien von der Corona-Pandemie stark betroffen, Verdienste durch Nebenjobs beispielsweise in der Gastronomie fielen weg. „Deswegen stiften wir dieses Jahr mehr Deutschlandstipendien, als in den Vorjahren. Die finanzielle Unterstützung soll Nachwuchskräften durch die Krise helfen.“
Gefördert werden herausragendes soziales Engagement sowie hervorragende Studienleistungen im Bereich Medizintechnik und Humanmedizin an drei Talentschmieden in der Stadt Göttingen: Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) und Private Fachhochschule Göttingen (PFH).
„Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen ist Förderung wichtiger denn je, damit sich die Studierenden voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren können“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Vorstand für Forschung und Lehre an der UMG und Dekan der Medizinischen Fakultät. „Junge Talente sichern die Zukunft unseres Gesundheitssystems, das sich gerade jetzt in der Krise als existenzielle Säule bewährt hat. Die Stipendien von Ottobock sind für die Studierenden eine hilfreiche Unterstützung und zudem ein wichtiges Signal für deren Bedeutung im Gesundheitswesen.“ An der UMG studieren jährlich etwa 2.400 HumanmedizinerInnen.
Neben dem Förderaspekt vernetzt das Deutschlandstipendium Unternehmen und Studierende frühzeitig. „Davon profitieren beide Seiten. Wir bieten unseren Studierenden eine zusätzliche Chance, sich bereits während des Studiums im Berufsleben zu orientieren und Unternehmen haben die Gelegenheit, junge Fachkräfte kennenzulernen“, so Prof. Dr. Wolfgang Viöl, HAWK-Vizepräsident für Forschung und Transfer. Am Gesundheitscampus Göttingen, einem Kooperationsprojekt von HAWK und UMG, startete 2017 der Studiengang Mediziningenieurwesen. Ottobock fördert fünf Studierende dieses Studiengangs mit einem Deutschlandstipendium.
Den Nachwuchs in der Orthopädietechnik-Branche zu fördern, ist seit Jahrzehnten ein Ziel von Ottobock. 2011 gründete das international tätige Medizintechnikunternehmen in Kooperation mit der PFH den europaweit einzigartigen Studiengang Orthobionik, eine Kombination aus Medizin- und Biomechanik-Elementen. Er startete zunächst mit zehn Studierenden, inzwischen sind es 20 pro Jahrgang.
Mit seinem Engagement für das Deutschlandstipendium ist der Technologie- und Innovationsführer aus Niedersachsen in guter Gesellschaft. 2018 hatten mehr als 7.800 private Mittelgeber etwa 27.300 begabte junge Menschen gefördert.1 Ein Jahr lang erhalten die Studierenden 300 Euro im Monat. Die Hälfte der Förderung zahlen Unternehmen oder private Stifter, die andere Hälfte steuert der Bund bei. Eine Verlängerung der Stipendien ist möglich. Die Auswahl der Studierenden erfolgt durch die Hochschule.