Marktreifer Plasma-Generator für Händetrockner

Hände-Desinfektion durch Kaltplasma

Christian Haese, Alexander Gredner (v.l.)

Vorn: Designentwurf für den Generator. Hintergrund: Beispiel einer Leistungsund Steuerelektronik. Beide Komponenten werden in ihren Abmessungen final auf den integrierenden Trockner angepasst.

Händetrockner zu Desinfektionsgeräten für die Hände mit Hilfe von kaltem Plasma zu erweitern gab es als Idee schon etwas länger. Aber es mangelte an einer marktgerechten Umsetzung. Dies ist der DBDPlasma GmbH nach fast einjähriger Entwicklungs- und Testphase nun gelungen. Ein miniaturisierter Plasmagenerator, der in nahezu allen Händetrocknern Platz finden kann, ist Kernstück dieser Lösung. Viren und Bakterien werden beim Trocknen der Hände abgetötet, verströmte Luft ist keimfrei. Für eine Desinfektion geforderte Standards werden deutlich übertroffen. 

„Miniaturisierung, Schadstoffvermeidung und Erzielung eines hohen Wirkungsgrades war in Gesamtheit eine riesige Herausforderung“, so Alexander Gredner und Christian Haese, Gründer und Geschäftsführer der DBD Plasma GmbH in Göttingen. „Unser Ziel war als OEM-Partner ein marktgerechtes Produkt anbieten zu können, das in Funktion, Zulassung und Preis-/Leistungsverhältnis alle Hürden genommen hat, bevor wir an die Öffentlichkeit gehen.“

Die beiden Ingenieure entwickelten dafür mit ihrem Team einen sehr kompakten Plasma-Generator, der in elektrische Händetrockner integriert werden kann. Die Beobachtung des Marktes und ein permanenter Austausch mit Herstellen von verschiedensten Trocknern war ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. „Es nützt nichts die beste Technologie zu entwickeln, wenn der Markt sie nicht akzeptiert“, so Gredner und Haese.

Deutlich über den für eine Desinfektion geforderten Werten

Die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) setzt hierzulande die Werte, die erreicht werden müssen, um für den Prozess „Desinfektion“ qualifiziert zu sein.

„LOG3“, so der Produktname, übertrifft die Werte der DGHM deutlich. „Seit Anfang März haben wir in einem anerkannten Fachlabor für Mikrobiologie in Zusammenarbeit mit Experten verschiedenste Testreihen gefahren und konnten so die Leistungscharakteristik unseres Generators auf den nötigen Reduktionsgrad trimmen ohne Schadstoffe zu erzeugen“, so Alexander Gredner.

Zu marktfähigen Konditionen

„Wir sind in der Lage große Stückzahlen am Standort herzustellen und sind gleichzeitig weltweit wettbewerbsfähig“, versichert Christian Haese, verantwortlich für Design und Produktion. Wachstum des Unternehmens und weitere Arbeitsplätze stehen für DBD Plasma im Vordergrund. Aus Sicht der Verantwortlichen in Göttingen ist der Herstellermarkt für Händetrockner weltweit sehr fragmentiert. Derzeit laufen Verhandlungen, die sowohl Exklusivpartnerschaften wie auch den Vertrieb von Standardkomponenten zulassen. Mit dem Einsatz von LOG3 können Händetrockner wieder Terrain gutmachen und neue Marktanteile gewinnen, nachdem sie als sogenannte ‚Keimschleudern’ mit Beginn der COVID 19 Krise in Verruf gerieten.

Patent weltweit angemeldet

Schon im September 2020 hat DBD Plasma für Technologie und Verfahren ein Patent angemeldet. Da es sich hier um ein massenmarktfähiges Produkt handelt, ist es für die Göttingen Unternehmer maßgeblich, alles zu tun, um Know-how und Wirtschaftlichkeit breit zu schützen.