Dem Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik (iba) e.V. in Heiligenstadt ist wieder einmal etwas Anspruchsvolles gelungen: Wissenschaft für jedermann verständlich zu präsentieren. Der Tag der offenen Tür am 24.05.2019 war ein Paradebeispiel für eine gelungene Öffentlichkeitsarbeit eines vom Freistaat Thüringen geförderten Forschungsinstituts. Der Spagat zwischen dem hohen Anspruch an die Wissenschaft auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und einer verständlichen Darstellung für interessierte Laien ist perfekt gelungen.
In Anlehnung an den erfolgreichen Göttinger Stadt-Slogan hat das Institut ganz bewusst seinen Tag der offenen Tür als den "Tag, der Wissen schafft" bezeichnet. Und die Resonanz der Gäste war außergewöhnlich gut. Noch nie waren so viele Gäste aus der Region an der Arbeit des Instituts interessiert. Schon der große Parkplatz platzte aus allen Nähten. Und was an diesem Tag zu sehen und zu erfahren war, ließ kaum Erwartungen offen. Allgemeinverständliche Kurzpräsentationen und kurzweilige Stationen im gesamten Labor boten Wissenswertes zur aktuellen Krebsforschung, zu Biofilmen und Implantaten, zu Verfahren der Infektionsbekämpfung und Nachbildung von Krankheiten im Labor bis zu neuen Messverfahren mit elektrischen Wellen und Licht. Alles rund um das Thema Natur-Mensch-Technik war dabei.
Insbesondere die kleinen Gäste waren auch von den vielen Kleinversuchen im Labor gefesselt. Ganz spannend war es z.B., den Effekt von Reinigungsmitteln auf die Sauberkeit unserer Hände zu erleben oder aus Silber Gold werden zu lassen.
Natürlich wurden keine Wunder vollbracht, aber Prozesse aus der Biologie, Chemie und Physik geschickt miteinander zum Wohl des Menschen zu verbinden, das ist das Ziel der Arbeit der Wissenschaftler im iba. Und das konnten alle Gäste auf kurzweilige Art und Weise erfahren.
Dass der Tag der offenen Tür mit der offiziellen Einweihung der generalsanierten Labore durch den Staatssekretär des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Markus Hoppe, begann, verlieh dem Tag eine besondere und feierliche Note. Darüber hinaus konnten tags zuvor bei einer Veranstaltung extra für Gymnasialklassen der Region bereits wichtige Kontakte für die Eröffnung eines neuen Schülerforschungszentrums in Thüringen geknüpft werden. Zum Beginn des nächsten Schuljahres sollen die wichtigen Weichen dafür gestellt sein. Im Eichsfeld wird dann ein Zentrum für die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) entstehen, das auch in dieser Region neue Möglichkeiten der Berufsorientierung für junge Menschen bietet.
Und schon jetzt ist man in Heiligenstadt eifrig dabei, das Erfolgsmodell der publikumswirksamen Präsentation von Wissenschaft fortzuführen. Spätestens im Oktober dieses Jahres ist dafür die nächste Gelegenheit, wenn in der Göttinger Innenstadt Forschergruppen aus der gesamten Region ihre Arbeit im Rahmen einer Initiative von ProCity und der Universität Göttingen wortwörtlich hautnah präsentieren werden. Das iba aus Heiligenstadt ist auf alle Fälle dabei.