- Konzernumsatz +15,9%; Auftragseingang +18,7%; Gewinnmarge 26,6%
- Hohe Wachstumsdynamik in der Sparte Bioprocess Solutions, moderate Entwicklung der Sparte Lab Products & Services
- Prognose für 2019 angehoben
Sartorius, ein international führender Partner der biopharmazeutischen Forschung und Industrie, ist im ersten Halbjahr 2019 deutlich zweistellig bei Umsatz, Auftragseingang und Ertrag gewachsen. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse sowie der positiven Aussichten für das zweite Halbjahr in der Bioprocess Solutions-Sparte erhöhte die Unternehmensleitung ihre Finanzziele für das Gesamtjahr.
„Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit dem Verlauf des ersten Halbjahres, wobei die beiden Sparten eine unterschiedliche Wachstumsdynamik zeigen“, sagte Konzernchef Dr. Joachim Kreuzburg. „Während sich das Wachstum im Laborgeschäft in dem derzeitigen unsicheren und schwächeren konjunkturellen Umfeld vor allem zum Ende des zweiten Quartals verlangsamte, war das Momentum bei Bioprocess Solutions unverändert sehr hoch. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung sind wir sehr zuversichtlich und erwarten für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum von 10% bis 14% anstelle der bisher prognostizierten 7% bis 11%.“
Bereinigt um Wechselkurseffekte erhöhte sich der Konzernumsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um 15,9% auf 894,7 Mio. Euro (nominal: +18,0%), der Auftragseingang stieg um 18,7% auf 974,3 Mio. Euro (nominal: +20,7%).
Der operative Ertrag (underlying EBITDA) legte überproportional zum Umsatz um 25,4% auf 237,6 Mio. Euro zu (VJ: 189,5 Mio. Euro); die entsprechende Marge lag mit 26,6% ebenfalls über dem Vorjahreswert von 25,0%. Etwa ein Prozentpunkt dieses Anstiegs entfiel erwartungsgemäß auf den im Jahr 2019 erstmalig anzuwendenden Rechnungslegungsstandard IFRS 16. Das maßgebliche Periodenergebnis verzeichnete ein Plus von 27,3% auf 101,5 Mio. Euro (VJ: 79,8 Mio. Euro), was einem Gewinn je Stammaktie von 1,48 Euro (VJ: 1,16 Euro) sowie einem Gewinn je Vorzugsaktie von 1,49 Euro (VJ: 1,17 Euro) entspricht.
Geschäftsentwicklung in den Regionen
Sartorius ist in allen Regionen zweistellig gewachsen: Mit einem Umsatzanstieg von 19,9% auf 224,5 Mio. Euro verzeichnete die Region Asien | Pazifik die dynamischste Entwicklung, gefolgt von der Region Amerika, die ihre Umsätze um 18,9% auf 308,2 Mio. Euro steigern konnte. Auch in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika), auf die weiterhin der größte Anteil des Konzernumsatzes entfiel, expandierte das Unternehmen mit einem Plus von 11,4% auf 362,0 Mio. Euro deutlich.
Zentrale Bilanz- und Finanzkennziffern
Der Sartorius Konzern ist bilanziell und finanziell weiter sehr solide aufgestellt. Der dynamische Verschuldungsgrad ging im Berichtszeitraum im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von 2,4 auf 2,3 zurück. Die Investitionsquote, die sich im zweiten Halbjahr nach Abschluss mehrerer größerer Expansionsprojekte weiter verringern dürfte, lag nach den ersten sechs Monaten erwartungsgemäß bei 12,8% (VJ: 13,2%).2) Die Eigenkapitalquote verringerte sich vorrangig aufgrund der Änderung einer Bilanzierungsregel.1) leicht von 38,5% zum Jahresende 2018 auf 37,6% zum 30. Juni 2019.
Geschäftsentwicklung der Sparten
In der Sparte Bioprocess Solutions, die eine breite Palette innovativer Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet, setzte sich die hohe Wachstumsdynamik vom Jahresbeginn fort. Basierend auf einer starken Nachfrage über alle Produktkategorien hinweg, insbesondere im Projektgeschäft in Asien, stieg der Spartenumsatz im ersten Halbjahr um 20,7% auf 676,6 Mio. Euro (nominal: +22,9%). Auch der Auftragseingang erhöhte sich sehr deutlich um 23,4% (nominal: +25,5%) auf 746,4 Mio. Euro.
Der operative Ertrag der Sparte stieg um 28,8% auf 198,3 Mio. Euro, die Gewinnmarge erhöhte sich aufgrund von Skaleneffekten und als Folge der Änderung einer Bilanzierungsregel1) auf 29,3% gegenüber 28,0% in der Vorjahresperiode.
Das Umsatzwachstum in der Sparte Lab Products & Services, die auf Technologien für Labore vor allem der Pharmabranche und Life-Science-Forschung spezialisiert ist, fiel vor dem Hintergrund eines schwächeren konjunkturellen Umfeldes insbesondere zum Ende des zweiten Quartals moderater aus als erwartet. Gegenüber einer starken Vorjahresbasis stieg der Umsatz um 3,2% auf 218,1 Mio. Euro (nominal: +4,8%). Der Auftragseingang entwickelte sich mit einem Plus von 5,4% (nominal: +7,0%) auf 228,0 Mio. Euro demgegenüber relativ robust.
Beim operativen Ertrag konnte die Sparte um 10,9% auf 39,4 Mio. Euro zulegen; die entsprechende Marge stieg von 17,1% im ersten Halbjahr 2018 auf 18,1%. Neben Skaleneffekten wirkte sich auch die Änderung einer Bilanzierungsregel positiv aus.1)
Prognose für das Gesamtjahr erhöht
Vor dem Hintergrund der guten Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr und der weiterhin hohen Nachfrage erhöhte die Unternehmensleitung ihre Finanzprognose für das Gesamtjahr 2019.
Auf Basis konstanter Wechselkurse soll der Umsatz des Konzerns im Gesamtjahr nunmehr um etwa 10% bis 14% steigen (bisherige Prognose: 7% bis 11%). Bei der Profitabilität wird weiterhin mit einem Anstieg der underlying EBITDA-Marge auf etwas über 27,0% gerechnet, wobei ebenfalls unverändert die operative Steigerung etwa einen halben Prozentpunkt betragen sollte und der übrige Anstieg aus Änderungen einer Bilanzierungsregel resultieren dürfte.1)
Die auf den Umsatz bezogene Investitionsquote dürfte nach wie vor mit rund 12% unter dem Wert von 2018 liegen (Vorjahr: 15,2%).2)
Für die Sparte Bioprocess Solutions erwartet die Unternehmensleitung weiterhin eine über den ursprünglichen Erwartungen liegende Wachstumsdynamik und erhöht ihre Umsatzprognose von bisher etwa 8% bis 12% auf etwa 13% bis 17%. Bei der underlying EBITDA-Marge geht das Management unverändert von einem Anstieg auf etwas mehr als 29,5% im Vergleich zum Vorjahreswert von 28,6% aus. Dabei sollte der operative Anteil der Steigerung etwa einen halben Prozentpunkt betragen.1)
Für die Sparte Lab Products & Services erwartet Sartorius aufgrund des schwächeren konjunkturellen Umfelds nun das Erreichen des unteren Bereichs der Umsatzprognose von etwa 5% bis 9%. Die underlying EBITDA-Marge wird knapp unter 20% erwartet (bisherige Prognose: knapp über 20%), wobei der operative Anstieg etwa einen halben Prozentpunkt ausmachen soll.1)
Alle Zahlen zur Prognose sind, wie in den vergangenen Jahren auch, auf Basis konstanter Währungsrelationen angegeben. Ein ungeordneter Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU sowie sich verschärfende internationale Handelskonflikte könnten trotz bereits getroffener Gegenmaßnahmen die Lieferketten in beiden Sparten in gewissem Maß beeinflussen, wobei eine zuverlässige Prognose hinsichtlich der möglichen Effekte zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben werden kann.
1 Der ab 2019 verpflichtend anzuwendende Rechnungslegungsstandard IFRS 16 regelt die Bilanzierung von Leasingverträgen. Im Ergebnis führt dies zu einer gewissen Bilanzverlängerung und damit einer etwas niedrigeren Eigenkapitalquote sowie zum Ausweis von längerfristigen Leasingzahlungen als Abschreibungen und dementsprechend zu einem etwas höheren EBITDA. Wesentliche Änderungen für das maßgebliche Konzernnettoergebnis bzw. das Ergebnis pro Aktie ergeben sich hieraus nicht.
2 Seit 2019 basiert die Berechnung der Investitionsausgaben auf dem Cashflow anstelle der Bilanz; angepasste Investitionsquote: 13,1% H1 2018 bzw. 14,9% Gesamtjahr 2018.
Alternative Leistungskennzahlen:
- underlying EBITDA: um das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation
- Auftragseingang: alle Kundenaufträge, die in der jeweiligen Berichtsperiode rechtsgültig abgeschlossen wurden
- maßgebliches Periodenergebnis: Periodenergebnis nach Anteilen Dritter, bereinigt um Sondereffekte und nicht-zahlungswirksame Amortisation sowie basierend auf dem normalisierten Finanzergebnis einschließlich entsprechender Steueranteile