Forscher ermitteln aus Schwingungen von fernen Sonnen deren Struktur

Eigentlich scheint es unmöglich zu sein, in einen Stern hineinzuschauen.

Ein internationales Astronomenteam unter der Leitung von Earl Bellinger und Saskia Hekker vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen ist es jetzt erstmals gelungen, anhand der Schwingungen von zwei Sternen deren inneren Aufbau zu vermessen.

Unsere Sonne sowie die meisten Sterne zeigen Schwingungen, die sich wie Schallwellen im Inneren des Sterns ausbreiten. Deren Frequenzen finden sich im Licht der Sterne wieder. Ähnlich wie Seismologen auf der Erde aus der Analyse von Erdbeben das Innere unseres Planeten entschlüsseln, ermitteln Astronomen mithilfe von Asteroseismologie aus den Frequenzen der Schallwellen die Eigenschaften von Sternen. Eine detaillierte Analyse dieser Frequenzen ermöglichte es Earl Bellinger, Saskia Hekker und ihren Kollegen nun zum ersten Mal, die innere Struktur zweier Sterne zu bestimmen.

Diese beiden Sterne bilden das Doppelsystem 16 Cygni (genannt 16 Cyg A und 16 Cyg B) und sind unserer Sonne sehr ähnlich. „Aufgrund ihrer geringen Entfernung von nur 70 Lichtjahren sind sie relativ hell und damit bestens für unsere Analysemethode geeignet”, sagt Erstautor Earl Bellinger. „Bisher waren nur Modelle des Sterninneren bekannt. Uns ist es nun gelungen, den inneren Aufbau der Sterne direkt zu messen.”

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