Formula-Student-Team Blue Flash der HAWK präsentiert neuestes Rennfahrzeug im digitalen Roll-Out

Der neue E_HAWK20B fährt vor

Der E_HAWK20B bei einer seiner ersten Testfahrten in Aktion.

Der E_HAWK20B zum Roll-Out im Juni 2021.

Das Team Blue Flash für die Saison 2020/21.

Die gute Nachricht erreichte das Formula-Student-Team der HAWK in Göttingen letzte Woche: Blue Flash ist offiziell zum Formula-Student-Wettbewerb am Hockenheimring im August 2021 zugelassen worden. Somit kann das Göttinger Studierenden-Team neben dem Wettkampf in Barcelona an einem weiteren internationalen Event in diesem Jahr teilnehmen. „Wir haben stets weiter darauf hingearbeitet. Dass es sich am Ende ausgezahlt hat, war trotzdem eine totale Überraschung für uns“, so Liv Meyer-Berhorn, die für Kommunikation und PR bei Blue Flash zuständig ist. Monatelang stand Blue Flash nämlich auf der Warteliste von dem Hockenheimring-Treffen, und es mussten dennoch Fristen für weitere Wettbewerbseingaben eingehalten werden. Das neue Rennfahrzeug von Blue Flash, der E_HAWK20B, kann sich wie in den Vorjahren bei mehreren Wettbewerben der Konkurrenz stellen.

Am 01. Juni ist der Elektrorennwagen das erste Mal öffentlich in einem digitalen Roll-Out vorgestellt worden. Das aktuelle Fahrzeug entstand im ersten Coronajahr und wurde vom Team seitdem an vielen Punkten weiter verbessert. Grundlegend neu ist das Äußere: Aufbauend auf dem bestehenden Chassis wurden die Verkleidungselemente mit neuen hellen Farbfolien verkleidet. Die Optik ist insgesamt etwas schlichter, die Sponsorenlogos farblich schwarz gehalten. Im technischen Bereich hat sich viel rund um das Getriebe getan: Dieses setzt sich aus einer Kombination von Stirnradgetriebe und Differential zusammen. „Das ist eher untypisch“, erklärt Jan Rehbein, der bei Blue Flash unter anderem für den Antriebsstrang zuständig ist: „Aber dieses neue Getriebe ist wartungsärmer als der normalerweise verwendete Kettenantrieb und hat im Vergleich dazu einen höheren Wirkungsgrad“. Zudem ließe sich das Fahrzeug durch das eingebaute Differential einfacher steuern und verhalte sich schonender zu den Reifen an der Hinterachse, was weniger Reifenverschleiß bedeutet. 

Seit kurzem kann das Team auch wieder in Präsenz und gemeinsam in der hochschuleigenen Werkstatt am Standort der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Gesundheit auf den Zietenterassen arbeiten – unter Auflage der geltenden Hygienebedingungen und regelmäßiger Selbsttests. „Die Coronazeit war bisher durch permanente Unsicherheit geprägt“, fasst Jonas Antonczyk, Teamleiter und Scrum-Master die zurückliegenden Monate zusammen. „Dennoch haben wir viele Baugruppen validieren können und als ‚junges‘ Team – denn viele der Mitglieder sind noch nicht so lange dabei – dabei auch viele wertvolle Erfahrungen sammeln können.“ Hinzu kamen teils längere Lieferzeiten von Fahrzeugteilen, die extra angefertigt werden.

Auch die wichtigen Testfahrten konnten endlich wiederaufgenommen werden: auf einem Supermarkt-Parkplatz in Göttingen nach Betriebsschluss. Nur so können wichtige Fahrerfahrungen gesammelt werden, denn zu den Wettbewerben müssen vier Fahrer*innen gemeldet werden, die die Disziplinen auf Zeit fahren müssen. Des Weiteren könnten nur Testfahrten bisher unentdeckte Fehlerquellen aufdecken, die vorher noch behoben werden müssen. Erst vor kurzem entdeckte das Team dadurch eine Fehlfunktion in der Kommunikation zwischen den Akkuplatinen, die für die Überwachung der Batterieleistung wichtig sind.

„Aufgrund der wirtschaftlichen Situation war die Akquise neuer Sponsoren schwer“, so Meyer-Berhorn: „Dafür sind uns die bisherigen Sponsoren treu geblieben, worüber wir unfassbar dankbar sind.“

„Es war herausfordernd, das Team über die Zeit von Corona zu koordinieren, aber noch viel wichtiger, zu motivieren und den Zusammenhalt im Team zu stärken,“ sagt Moritz Borchert, der ebenfalls Projektleiter und Scrum Master im Team Blue Flash ist.

Eine richtige Sommerpause wird und könne es erstmal nicht geben, so Antonczyk weiter, denn bis zum ersten Wettbewerb, der Anfang August für eine Woche auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien stattfindet, sei noch eine Menge zu tun. Das Team sei aber bereits jetzt hochmotoviert nach der Durststrecke im letzten Jahr, weiß Antonczyk: „Wir sind alle heiß auf die Wettbewerbe“. Ausklingen wird die diesjährige Saison wieder mit einem Renn-Event für Alumni in Zwickau bei „Zwickau meets Friends“ im September.

Von der Motivation wird sich das Team eine Menge mitnehmen, denn nur eine Woche nach Spanien steht für die Göttinger die Formula Student Germany am Hockenheimring an. Die läuft ebenfalls für eine Woche und ist etwas wichtiger: Das Event „FSG“ gilt in der Formula Student-Welt als heimliche Weltmeisterschaft. 

 

Daten zur Formula Student und Blue Flash (Formula Student Team der HAWK)

Die Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb für Studierende.

Die Qualifikation zu Wettkämpfen erfolgt vorab über Tests (Quizze) der Teams. Kommt es zur Zulassung, müssen während der Wettkämpfe Punkte gesammelt werden, welche sich aus den dynamischen (Fahrten auf der Rennstrecke) und statischen Disziplinen (z.B. Business Plan & Cost Report) ergeben. 

Blue Flash gehört zur HAWK-Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit in Göttingen und wurde 2014 gegründet. In der Saison 2014/15 wurde das erste Rennauto, der E_HAWK15 konstruiert.

Aktuell sind 23 Studierende im Team Blue Flash aktiv, die von vielen Alumni, also Blue-Flash-Ehemaligen mit Rat und Tat unterstützt werden.

 

Technische Daten rund um den E_HAWK20B

Leistung

69 kW / rd. 94 PS

Gewicht

178 kg

Antriebsspannung

450 V

Höchstgeschwindigkeit

96 km/h

Drehmoment am Rad

820 Nm

Akkukapazität

6,7 kWh

Kurvenbeschleunigung

1,29 g

 

Internetlinks

Livestream-URL / Roll-Out-Video: https://www.youtube.com/watch?v=-l2uE-PJQLU  

Facebook: https://www.facebook.com/blueflashhawk/  

Instagram: @blueflashhawk

Homepage: https://blueflash-hawk.de/