Exoskelett Paexo bei VW in Testphase

Neues Geschäftsfeld: Ottobock Industrials

Foto: Volkswagen

Dr. Sönke Rössing

Der Mangel an Fachkräften in Kombination mit einer alternden Belegschaft stellt die Industrie vor zunehmende Herausforderungen. Dem daraus resultierenden Bedarf an vollkommen neuartigen Hilfsmitteln begegnet der Medizintechnikhersteller Ottobock mit seinem neu gegründeten Geschäftsbereich Ottobock Industrials. Unter der Leitung von Dr. Sönke Rössing (41) werden künftig innovative technische Lösungen entwickelt, die es Menschen ermöglichen, ihrem anspruchsvollen Berufsalltag langfristig gesundheitsschonend nachzugehen.

Einen ersten Produktbereich von Ottobock Industrials bilden sogenannte Exoskelette für Überkopf- und Überschulterarbeit. Die orthetischen Assistenzsysteme, die am Körper getragen werden, unterstützen Mitarbeiter in der Produktion oder im Handwerk bei anstrengenden Tätigkeiten, zum Beispiel bei der Überkopfmontage. Durch den Einsatz von Exoskeletten wird die körperliche Beanspruchung reduziert und das Muskel-Skelett-System geschont. Die innovative Lösung namens Paexo wird derzeit bei 30 Mitarbeitern in der Serienfertigung bei VW getestet und stellt laut VW damit den größten Langzeitpiloten von Exoskeletten Europas dar.

„Zukünftig möchten wir Arbeitsplätze in Industrie, Logistik und Handwerk ergonomischer gestalten und so die oftmals fordernden Arbeitsbedingungen verbessern. Wir glauben, dass hier eine Branche mit viel Potenzial für bahnbrechende Innovationen entsteht,“ sagt Rössing, der zuvor bereits als Chief Strategy & Human Resources Officer maßgeblich die Unternehmensstrategie und die Geschäftsentwicklung von Ottobock mitgestaltet hatte. „Mit unseren Gesellschaftern haben wir deshalb entschieden, das fast 100-jährige biomechanische und orthopädische Know-how von Ottobock systematisch auf ein neues Geschäftsfeld zu übertragen“, erläutert Rössing.