Ein internationales Forschungsteam, zu dem Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen gehören, hat aus Messungen von radioaktivem Kohlenstoff in Baumringen die Sonnenaktivität bis ins Jahr 969 lückenlos und mit hoher zeitlicher Auflösung von nur einem Jahr rekonstruiert. Die Daten, die das Team unter Leitung der ETH Zürich jüngst in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht hat, bestätigen nicht nur eindrucksvoll den bekannten, elfjährigen Aktivitätszyklus der Sonne. Sie zeigen auch, dass in langanhaltenden Phasen geringer Sonnenaktivität die Aktivitätsschwankungen unseres Sterns geringer ausfallen als sonst. Zudem entdeckten die Forscherinnen und Forscher, dass die Sonne nicht nur - wie bereits bekannnt - im Jahr 993, sondern auch in den Jahren 1052 und 1279 besonders hochenergetische Teilchen ins All geschleudert hat. Die Ergebnisse helfen der Forschung, die Sonnendynamik besser zu verstehen, und erlauben eine genauere Datierung organischer Materialien mit der C14-Methode.