DLR, Universität Göttingen und GWDG unterzeichnen Absichtserklärung für Kooperation

Zusammenarbeit beim Einsatz von Supercomputern geplant

Göttinger Partner vereinbaren Kooperation im Hochleistungsrechnen

Computer-Simulation des A380

von links: Prof. Dr.-Ing. Dieter Schwamborn, DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik, Prof. Dr. Joachim Block, Standortleiter des DLR Göttingen, Prof. Dr. Andreas Dillmann, Leiter des DLR-Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik, Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Universität Göttingen, Prof. Dr. Ramin Yahyapour, GWDG-Geschäftsführer und Prof. Dr. Norbert Lossau, Vizepräsident für Infrastrukturen der Universität Göttingen.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Universität Göttingen und die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) wollen beim Einsatz und Betrieb von Supercomputern, sogenannten Hochleistungsrechnern, künftig enger zusammenarbeiten. Dazu unterzeichneten die Partner nun eine Absichtserklärung. Ziel der Vereinbarung ist eine engere Kooperation in der rechen- und datenintensiven Forschung. Das Hochleistungsrechnen (High Performance Computing, HPC) gilt als Schlüsseltechnologie für wissenschaftlichen und technischen Fortschritt. Hierzu gehört der Zugang zu großen Rechnerkapazitäten, aber auch die Entwicklung von geeigneter Software. Universität und DLR wollen neben dem gemeinsamen Betrieb von Hochleistungsrechnern auch deren Anwendung und Methodenforschung vorantreiben.

Simulation von Flugzeugen

Das DLR beabsichtigt, in den kommenden Jahren wesentliche Anteile seiner künftigen Investitionen in Rechnersysteme am Standort Göttingen zu bündeln. Es benötigt Hoch- und Höchstleistungsrechner unter anderem für die Entwicklung des Flugzeugs von morgen, das sowohl sicher als auch wirtschaftlich, umwelt-freundlich und leise sein soll. Neben Windkanaltests und Flugversuchen wird dabei in Zeiten der Digitalisierung die hochgenaue Simulation des gesamten Fluggeräts immer wichtiger. "Mit der Universität Göttingen und der GWDG haben wir ideale Partner gefunden, um unsere Mission in Luft- und Raumfahrt durch Höchst-leistungsrechnen voranzutreiben", so die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund.

Die Universität Göttingen verfolgt als Teil ihrer Standortstrategie einen Ausbau der Informatik, der Datenwis-senschaften und des Höchstleistungsrechnens. Hierzu gehört auch, dass Göttingen ab September 2018 Standort für den Norddeutschen Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) wird und gemein-sam mit dem Zuse-Institut Berlin ein großes Supercomputersystem für die Wissenschaft und Forschung in den sieben norddeutschen Bundesländern betreibt. Außerdem baut die Universität am Standort ein neues Rechenzentrum, das 2020 seinen Betrieb aufnehmen soll. "Die Zusammenarbeit mit dem DLR ist eine ideale Ergänzung unserer Strategie im Hinblick auf die rechen- und datenintensive Forschung“, so Prof. Dr. Norbert Lossau, Vizepräsident für Infrastrukturen der Universität Göttingen.

Die GWDG betreibt eine umfangreiche IT-Infrastruktur mit HPC-Rechenclustern und zugehörigen Speicher-systemen. Als gemeinsames Rechen- und IT-Kompetenzzentrum der Universität Göttingen und der Max-Planck-Gesellschaft übernimmt sie wichtige Aufgaben in der Digitalisierungsstrategie. "Insbesondere bei der Optimierung von HPC-Anwendungen finden sich wertvolle Anknüpfungspunkte mit gemeinsamen Interessen zum DLR“, so GWDG-Geschäftsführer Prof. Dr. Ramin Yahyapour.