Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte seiner Vorgängerorganisationen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gestartet.
In insgesamt acht Projekten wird die Geschichte der Vorgängerorganisationen des DLR im Zeitraum 1907 bis 1945 untersucht. Neben dem Schwerpunkt auf die Zeit des Nationalsozialismus werden auch der Erste Weltkrieg und die Zeit der Weimarer Republik analysiert.
„Das DLR ist sich seiner Vergangenheit bewusst und stellt sich dieser. Wir freuen uns, renommierte Forscher der deutschen Luft- und Raumfahrtgeschichte für die Untersuchung und Analyse der Vergangenheit und der Vorgängerorganisationen des DLR gewonnen zu haben. Ein unabhängiger Beirat wird Unabhängigkeit und Transparenz der Forschungsergebnisse sicherstellen“, betont Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR.
Wie alle deutschen Forschungseinrichtungen, die in den 30er und 40er Jahren bestanden, waren diese gleichgeschaltet und in die Kriegsanstrengungen des Dritten Reichs eingebunden. Die hierbei gemachten Forschungen unterstützten das Vorbereiten und Führen eines Angriffskriegs Der Gründungsvater des ersten DLR-Vorläufers der AVA Ludwig Prandtl war in führender Stelle in der militärischen Forschung des nationalsozialistischen Regimes eingesetzt. Zudem waren während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter in den Vorgängerorganisationen des DLR einsetzt.
Die einzelnen Projekte und deren Bearbeiter sind:
Thema | Bearbeiter | |
1 | Die Geschichte der AVA 1918 und 1933: Die Nachwirkungen des Versailler Friedensvertrags | Neumannn & Kamp Historische Projekte, München |
2 | Die Geschichte der DVL 1918 und 1933: Die Nachwirkungen des Versailler Friedensvertrags | Prof. Dr. Helmuth Trischler (Deutsches Museum München) |
3 | Zwangsarbeit, Menschenversuche und der Umgang mit jüdischen Mitarbeitern und politisch verfolgten Personen in den Vorgängerorganisationen des DLR von 1933 bis 1945 | Neumannn & Kamp Historische Projekte, München |
4 | Die Zusammenarbeit der Vorgängerorganisationen des DLR mit den Hochschulen von 1933 bis 1945 | Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer, Köln |
5 | Innovationen, Irrwege und Sackgassen der Forschung in den Vorgängerorganisationen des DLR von 1933 bis 1945 | Neumannn & Kamp Historische Projekte, München |
6 | Die Geschichte der DVG von 1908-1945 und die Entwicklung des FFO von 1937 bis 1945. | Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer, Köln |
7 | Akteure, Versuchsanlagen und -einrichtungen in den Vorgängerorganisationen des DLR von 1933 bis 1945 | Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer, Köln |
8 | Das Verhältnis zwischen Staat, Militär und Forschung am Beispiel der Vorgängerorganisationen des DLR sowie die Zusammenarbeit der Vorgängerorganisationen untereinander von 1933 bis 1945 | Prof. Dr. Helmuth Trischler (Deutsches Museum München) |
Bildunterschrift: Historiker im Windkanal
Hinten (von links nach rechts): Lukas Wollscheid (Neumann & Kamp), Robert Kieselbach (Neumannn & Kamp Historische Projekte), Matthias Georgi (Neumannn & Kamp Historische Projekte), Bernd Lukasch (ehemals Direktor Otto-Lilienthal-Museum Anklam), Helmuth Trischler (Deutsches Museum München), Severin Roeseling (Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer), Markus Schreiber (Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer), Michael Kamp Neumannn & Kamp Historische Projekte), Andreas Lehmann (Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer), Christian Rohrer (Neumannn & Kamp Historische Projekte).
Vorne (von lins nach rechts): Jens Wucherpfennig (DLR), Thomas Prüfer (Geschichtsbüro Reder, Roeseling & Prüfer), Ulrich Unger (GBSL), Jessika Wichner (DLR), Hans-Dieter Tack (GBSL).