Berufsorientierung einmal anders gedacht

Schüler:innen am Otto-Hahn-Gymnasium entwickeln nachhaltige Geschäftsideen

Schülerinnen und Schüler aus Südniedersachsen dafür begeistern, nachhaltige unternehmerische Ideen zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen: Das ist die Idee hinter dem Pilotprojekt „Circular Entrepreneurship Education (CEE)". Schülerinnen und Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums in Göttingen entwickelten jetzt in einem zweiwöchigen Workshop im Rahmen des Projekts ihre nachhaltigen Geschäftsmodelle weiter.
 
Nachhaltige Geschäftsideen entwickeln und umsetzen: Darin übten sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9, 10 und 11 des Otto-Hahn Gymnasiums Göttingen in einem zweiwöchigen Workshop des Projekts CEE. Foto: PFH 
„Zwei Lerngruppen, der Schülerfirma Jahrgang 9 und 10 sowie eine Projektgruppe des Jahrgangs 11, haben im Februar am CEE-Projekt teilgenommen“, sagt Iris Bruse, stellvertretende Schulleiterin des Otto-Hahn-Gymnasiums. „Dank der professionellen Betreuung durch das ZE-Team der PFH entwickelten unsere Schülerinnen und Schüler mit Eifer und großem Engagement eigene Geschäftsideen. Gleichzeitig erwerben sie dabei wichtige zukünftige Schlüsselqualifikationen, wie zum Beispiel ihre unternehmerische Handlungskompetenz und Kooperationsfähigkeit“, so Bruse weiter. Von den Schülerinnen und Schülern am OHG wurde unter anderem die APP „No Food Waste“ entwickelt, sie will der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken, indem das Ablaufdatum getrackt wird und individuelle Rezeptvorschläge ausgegeben werden. Weitere Projektideen waren „MoDrive“, eine App zur Stärkung des ÖPNV sowie „NutriTrace“, eine Gesundheitsapp.


Berufsorientierung anders denken
„Gemeinsam mit Projektpartnern aus der Wirtschaft, darunter junge Start-ups und etablierte Unternehmen, wie Ottobock, KWS SAAT, Novelis und die Life Science Factory, die CEE als Experten und Ideengeber unterstützen, denken wir mit diesem Projekt Berufsorientierung einmal ganz anders“, erklärt Projektinitiator Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, Geschäftsführender Direktor des ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH. „So wie jetzt am Otto-Hahn-Gymnasium ergänzen wir das Unterrichtsangebot und wollen junge Menschen für die Themen Gründung, Innovation und Nachhaltigkeit begeistern“, so Vollmar. Seit Start des Projekts im Juli 2021 haben bereits 15 Workshops an Schulen mit über 500 Teilnehmer:innen in Südniedersachsen stattgefunden. Die Lehrkräfte am Otto-Hahn-Gymnasium sind von der Idee begeistert. „Durch dieses innovative Projekt können wir unsere Schule wieder einmal nach außen öffnen und von der hohen fachlichen Expertise der Initiatoren profitieren“, sagen Dr. Daniela Forkmann und Alexandra Bühner. Beide Lehrerinnen sind u.a. zuständig für die Themen Berufsorientierung und die Leitung der Schülerfirma am Otto-Hahn-Gymnasium. Zudem beschloss die Schule, die von dem ZE der PFH entwickelte Crowdvoting-Plattform Ideenbeweger-vote.org an der Schule zu nutzen, um ab April 2022 einen eigenen, schulweiten Crowdvoting-Wettbewerb durchzuführen.


Früh übt sich
„Wir folgen mit der CEE dem Prinzip 'Früh übt sich – und zwar nachhaltig', denn wer frühzeitig Erfahrungen mit eigenen, spannenden Nachhaltigkeitsprojekten sammelt, kann sein Leben und seinen beruflichen Weg später besser meistern“, ist Vollmar überzeugt. Im Unterricht wird dabei mit Hilfe verschiedener Methoden und Instrumente die Entwicklung persönlicher Kompetenzen und Qualifikationen gefördert. "Der unmittelbare Kontakt und Austausch mit regionalen Unternehmen ist dabei sicherlich ein wertvoller Lernimpuls und kann einen deutlichen Beitrag zur Fachkräftenachwuchsbildung leisten“, so Vollmar.
Projektfortsetzung bereits geplant
Das Projekt, das mit Unterstützung des Regionalen Fachkräftebündnisses Südniedersachsen durchgeführt wird, erhält Fördermittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) und läuft für zunächst ein Jahr bis Mitte 2022. Eine Fortsetzung ist bereits geplant. Die Kofinanzierung erfolgt aus Eigenmitteln der PFH Private Hochschule Göttingen. Darüber hinaus wird das Pilotprojekt auch von den regionalen Kammern, Kommunen und ihren Wirtschaftsförderungen sowie der Agentur für Arbeit Göttingen begleitet. "Wir freuen uns als KWS, bei diesem wichtigen Projekt „CEE“ unterstützen zu können. Die Themen Nachhaltigkeit und Entrepreneurship sind uns als Unternehmen besonders wichtig und zudem gelebte Praxis. Schön, dass das mit dem Projekt auch in die Schulen einzieht und so gelehrt wird", bekräftigt Florian Bruhns, Lead of Expert Hub Employer Branding & Talent Attraction, Global Human Resources bei der KWS. Auch Vereine wie die Energieagentur Region Göttingen und REWIMET e.V. (Recycling-Cluster wirtschaftsstrategische Metalle) unterstützen das Projekt.


Über das Zentrum für Entrepreneurship an der PFH
Das ZE Zentrum für Entrepreneurship ist die zentrale Institution für Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand an der PFH Private Hochschule Göttingen. Es ist auf die Bildung und Förderung unternehmerischen Denkens und Handelns ausgerichtet. Hier vereinigen sich – standortübergreifend – die vielfältigen Aktivitäten der PFH in den Aufgabenfeldern Netzwerkarbeit, Lehre, Training, Forschung, Beratung und Support. Das gesamte Angebots- und Leistungsspektrum in diesen Kernkompetenzfeldern des Entrepreneurship – im Sinne des innovativen Unternehmertums – bezieht sich sowohl auf junge als auch etablierte Unternehmen, also gerade auf den Mittelstand und damit vor allem auf Familienunternehmen. Das ZE wurde 2010 gegründet. Begründer und Leiter als Geschäftsführender Direktor ist Prof. Dr. Bernhard H. Vollmar, PFH-Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entrepreneurship & Finance. Wichtiger Unterstützer des ZE ist Professor Hans Georg Näder, der mit seinem Engagement an der PFH seit 2004 die Gründungs- und Innovationsthemen in der Region Südniedersachsen nachhaltig prägen und sichern möchte. Weitere Informationen: www.ze-pfh.de.