An der Universität Göttingen findet in dieser Woche die achte europäische Sommerschule zur Hadron-Collider-Physik (HASCO) für Bachelor- und Masterstudierende statt. Knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 24 Universitäten und Instituten aus elf europäischen Ländern, insbesondere von den Partneruniversitäten Gent, Groningen und Uppsala des U4-Netzwerks, sowie aus den USA, Indien, China, Pakistan, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten treffen sich an der Göttinger Fakultät für Physik. Dort diskutieren sie mit Lehrenden der Universität Göttingen, zahlreicher europäischer Universitäten und des europäischen Forschungszentrums für Elementarteilchenphysik CERN in Genf. Im Mittelpunkt stehen dabei Grundlagen der Quantenfeldtheorie und aktuelle Fragen der Hadron-Collider-Physik, wie sie beispielsweise am Large Hadron Collider des CERN untersucht werden. Zum ersten Mal wird es in diesem Jahr auch eine Vorlesung zu Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz geben. Wissenschaftler der Universität Göttingen sind auf diesem Gebiet intensiv beteiligt und untersuchen die innersten Strukturen der Bausteine der Natur und deren Eigenschaften.
„Diese Art der fundamentalen Grundlagenforschung lässt sich nur in großen und internationalen Teams von Experten aus aller Welt erfolgreich durchführen“, erklärt der lokale Organisator der Sommerschule, Prof. Dr. Arnulf Quadt vom II. Physikalischen Institut der Universität Göttingen. Co-Organisator Prof. Dr. Stan Lai ergänzt: „Aus der Entwicklung der Quantenmechanik in Göttingen ist die Elementarteilchenphysik der vergangenen Jahre und Jahrzehnte entstanden. Wir schulen jetzt unsere Studierenden auf höchstem Niveau und lassen sie gleichzeitig schon zu Beginn ihres Studiums erleben, wie kreativ, harmonisch und produktiv Europa und die ganze Welt zusammenarbeiten.“
Zu den aktuellen Forschungsthemen der Sommerschule gehören unter anderem Quantenchromodynamik und Jets, statistische Methoden der Datenanalyse, maschinelles Lernen, der Large Hadron Collider als Teilchenbeschleuniger, Detektorphysik, das Top-Quark, Supersymmetrie und das Higgs-Boson, dessen fermionische Kopplung erst im vergangenen Jahr von den beiden Experimenten ATLAS und CMS beobachtet wurden. Weitere Informationen sind unter http://hasco.uni-goettingen.de zu finden.