Rund 125 Expert*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft versammelten sich vor Kurzem zum 10. „Plasma for Life“- Partnerschaftssymposium am Gesundheitscampus Göttingen. Begrüßt wurden sie – neben anderen - durch den Niedersächsischen Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi. Der Fokus im zehnten Jahr nach der Gründung des Verbunds lag wieder auf der interdisziplinären Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie der Förderung innovativer Forschungsprojekte.
Die Veranstaltung wäre auch gelungen, hätte es nur ein gemeinsames Kaffeetrinken gegeben - so Clustermanager Dr. Bernd Schieche zum 10. Partnerschaftstreffen von „Plasma for Life“, um darzulegen, wie tiefreichend bereits die Verbindungen und Vernetzungen innerhalb des Partnerschaftsclusters gewachsen sind.
„Ich empfinde den großen Zuspruch, den Sie hier haben, als sehr positiv. Der Saal war wirklich voll“, bemerkte auch der Niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi kurz nach seiner Begrüßung: „Sie sind auf Augenhöhe unterwegs mit den Menschen vor Ort.“ Und auch als Mediziner sei es für ihn großartig zu sehen, wie die Plasmaforschung entstanden ist und welche wirklichen Nutzen es auch für die Patienten habe.
In über 25 Vorträge und Workshops gab es für die Teilnehmenden während des Veranstaltungstages tiefergehende Einblicke in Forschungsstände, hinzu kamen mehrere 5-minütige Unternehmens-Pitches. Die Schwerpunkte der Kurzsessions lagen auf den Themen „Plasma-Hygiene“, „Lasermedizin“, „Umwelt und Naturwerkstoffe“, „Medizintechnik“ sowie „Plasma in Optik und Lasertechnik“. In all diesen Bereichen wird zum Thema Kaltplasma geforscht und daraus praxisnahe Anwendungen entwickelt.
„Das Symposium ist wichtig, um sich inspirieren zu lassen, um zu schauen, wo steht die Forschung, wo stehen die Unternehmen, wo gibt es Schnittstellen für Forschung und Entwicklung für neue Produkte und Verfahren“, so Clustermanager Dr. Bernd Schieche am Ende der Veranstaltung.
„Das Projekt ist das Flaggschiff der Hochschule“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Viöl, Partnerschaftssprecher und HAWK-Vizepräsident für Forschung und Transfer. „Es zeigt, wie man Forschung auf großem Niveau auf internationalem und nationalem Bereich nach vorne bringen kann.“ Die HAWK habe es geschafft, in nur zehn Jahren eine dynamische Plattform zu schaffen, die Forschung und Praxis auf beeindruckende Weise miteinander verbindet.
Neben der theoretischen Forschung betonte Viöl auch die praktische Relevanz und die Einbindung der Studierenden: „Ein fantastisches Klima, das hier auf dem Symposium herrscht, aber auch weiter in die Gesellschaft getragen wird. Das macht Spaß. Das bringt auch Studierende an die Hochschule, weil sie sehen, hier wird etwas gemacht für die Gesellschaft, sodass Leid von Mensch und Tier reduziert wird.“
Prof. Dr. Christoph Russmann, Dekan des Gesundheitscampus Göttingen und einer der Vortragenden, hob in seinem Eingangsstatement weitere Vorteile des Projekts hervor: „Die Bedeutung von ‚Plasma for Life‘ für unsere Fakultät kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Es ist eine exzellente Forschungslandschaft und ermöglicht eine vielfältige Kooperation zwischen den verschiedenen Fachbereichen.“
Das Symposium kam insgesamt bei den Teilnehmenden, die zum Teil auch die Impulsgeber in den Vorträgen waren, wieder hervorragend an: Prof. Dr. med. vet. Madeleine Plötz von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, eine der Referent*innen mit dem Thema „Der Einsatz von plasma-aktiviertem Wasser in der Tiermedizin“ fasste als Fazit: „Das Treffen ist neben der Vernetzung sehr, sehr wichtig um unsere Arbeit auf diesem Gebiet einmal darstellen zu können.“
Dr. Gertrude Bunt vom Institut Neuropathologie an der UMG hielt als Co-Referentin einen Vortrag zum Thema „KI-gestützte Bildgebung für 3D-Pathologie“ – für Sie seien die Ingenieurwissenschaften sehr wichtig, gerade auch „…für die klinische Umsetzung von Technologien und Produkten. Ich sage mal so: Die Technologie von heute ist die medizinische Behandlung von morgen.“